Chrysemys picta dorsalis
Haltungs und Pflegebericht von
Chrysemys picta dorsalis,der Rückenstreifen oder Südlichen-Zierschildkröte.
Einleitung
Wohl die in Europa Bekannteste Nordamerikanische-Wasserschildkröte nach Trachemys scripta elegans, der Rotwangen-Schmuckschildkröte, ist wohl Chrysemys picta dorsalis, die Rückenstreifen oder Südliche-Zierschildkröte.
Genau wie Trachemys scripta elegans wurde Chrysemys picta dorsalis, in den achtziger und neunziger Jahren in Europa, man kann ohne weiteres Behaupten, in Massen eingeführt. Seit 2003 ist Chrysemys picta dorsalis und die drei weiteren Unterarten, die da wären C.p. bellii, C.p. picta und C.p. marginata, nun aber zu Recht von der EU auf Anhang B gestellt worden. Somit ist jegliche Einfuhr aus nicht EU Staaten in die EU Staaten Untersagt. Nur Nachzuchten aus/in den EU Staaten dürfen in den EU Staaten gehandelt werden.
In Nordamerika ist Chrysemys picta dorsalis weit Verbreitet, auch kommt sie noch recht häufig dort vor. Aber auch hier werden die Verbreitungsgebiete immer weniger, meist durch Verbauung und immer intensiver Betriebener Landwirtschaft.
Chrysemys picta dorsalis ist eine sehr farbige und kleine Wasserschildkröte, was sie für die Pflege in menschlicher Obhut, im gut Eingerichteten Aquaterrarium sehr interessant macht. Hinzu kommt das sie vom Preis her, noch in den unteren Kategorien (ca.50, 00 Euro) gehandelt wird. Gerade diese Faktoren machen sie für den Neueinsteiger, gerade den jungen Neueinsteiger sehr Interessant. Da aber wie schon Gesagt, nur noch Nachzuchten Gehandelt werden, ist meist etwas Geduld gefragt, bis man zu seinen gewünschten Tieren kommt. Dies ist aber Gut so, denn so kann gerade der Neueinsteiger, hat er den Entschluss gefasst diese Art zu Pflegen, sich in aller Ruhe Sachkundig machen. Auch kann er die Zeit Nutzen, das artgerechte Zuhause ein Aquaterrarium herzurichten.
Wildtiere ja alle Tiere, sollten einen angemessen Preis haben, denn so kommt es nicht zu Spontankäufen und nur der Ware Tierfreund, der seine Tiere artgerecht Pflegt, erwirbt meist dann auch nur solche.
Anmerkung
Es ist in Ordnung ,dass alle vier Unterarten von Chrysemys picta, die da wären Chrysemys picta picta-die Östliche-Zierschildkröte, die auch als Nominatform gilt, Chrysemys picta bellii-die Westliche oder auch Indianer-Zierschildkröte,-Chrysemys picta marginata die Mittelländische-Zierschildkröte und halt von der hier Berichteten Chrysemys picta dorsalis,-die Rückenstreifen oder Südliche-Zierschildkröte, unter Schutz gestellt wurden.
Diese vier Unterarten Chrysemys picta, so wie viele andere Schmuckschildkröten-Arten, wurden von Sammlern den natürlichen Verbreitungsgebieten entnommen, oft sogar Illegal. Der Sammler brachte sie zu Sammelstellen und bekam hier meist nur wenige Cent für ein Tier. Weiter wurden auf großen Schildkrötenfarmen Tiere zu tausenden gezüchtet, immer mit dem Ziel viel Gewinn zu machen. Hierbei kam die artgerechte Haltung und somit auch der Tierschutz nicht immer voll zum tragen.
Die eingesammelten Tiere und auch die Farmnachzuchten, hatten fast immer Parasitten und auch Salmonellen. Oft werden auch solche Tiere über Wochen, ja Monate gelagert, meist in einer Art Winterstarre, bis eine Nachfrage für sie da ist.
Bei der Aufbewahrung solcher Schildkröten mit Parasitten und Salmonellen, kam es zu Schwächungen des Immunsystems und so Starben viele Tiere schon auf dem Transport, immer auch noch in Europa, sowohl im Großhandel, wie im Einzelhandel. Auch noch beim Schildkrötenfreund, dem Endverbraucher.
Diese hohe Sterblichkeitsziffer nahm man ganz einfach aus Profitgier in Kauf. Mit der Liebe vom Mensch zum Tier und Umgekehrt hatte das alles meist nichts mehr zu tun.
Es kostete ja nicht viele Tiere zu Sammeln oder auf Naturnahen Farmen zu Züchten und so konnte man trotz der hohen Sterblichkeitsziffer, in Deutschland, in den achtziger oder auch neunziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts noch Chrysemys picta für unter 20,00 DM erwerben. Es muss aber auch darauf hingewiesen werden, dass es Ausnahmen im Groß und Einzelhandel mit Nordamerikanischen Schildkröten gibt, solche die auch artgerecht mit den Tieren umgehen.
Die Folge von diesen Niedrigpreisen waren immer wieder Spontankäufe. Ach die Kleinen sind ja so Süß und Guck doch mal so Niedlich. So wurden Spontan Tiere erworben ohne jegliche Sachkenntnis und so auch ohne das artgerechte Terrarium zu haben. Meist wurden sie zu Zierfischen in ein Aquarium gegeben oder sie kamen in ein schnell notdürftig hergerichtetes Behältnis.
Überlebten die Schildkröten dies nun alles, dann stellte sich Bald heraus, dass es fast immer Weibchen waren. Gefüttert wurde meist Reichlich, denn man war ja sehr Tierlieb, halt nur ohne das nötige Wissen. So wuchsen die süßen Kleinen meist zu recht stattlichen Weibchen heran, oft bis zu Klosettdeckelgrösse (z. B. der Hieroglyphen-Schildkröte, Pseudemys concinna concinna).
Nun fingen aber die Probleme an. Wohin mit den Tieren, ein neues artgerechtes Terrarium, von vielen hundert Litern war viel zu Teuer, oder es war auch ganz einfach das Geld dafür nicht vorhanden. Ohne den nötigen großen Filter fing auch noch alles recht zu stinken an. Schildkrötenkot kann sehr intensiv stinken.
Die Tierhändler nahmen solche Tiere nur in Ausnahmefällen zurück. Auffangstationen und Tierheime sind übervoll mit solchen Tieren und nahmen so auch keine mehr an. Was nun machen? Ich/ Wir wollen die Schildkröte nicht mehr. Verspeisen wäre eine Möglichkeit, nein das geht ganz und gar nicht. So bleibt meist nur noch der Weg, sie in einem nahe gelegenen Gewässer, einfach auszusetzen. Da Schildkröten in Nordamerika auf den gleichen Breitengraden, wie wir sie hier in Mitteleuropa oder Nordafrika haben leben, haben sie eine reelle Chance, hier über längere Zeit zu Überleben. In den kühleren Ländern wie bei uns, werden sie sich kaum Vermehren, es sei denn mit der Klimaerwärmung kommen nur noch solche Sommer wie 2003. In den Südlich gelegenen Ländern Europas kommt es aber zur Vermehrung.
Schildkröten als Allesfresser und hier in Europa ohne natürliche Feinde, können so eine ganze Flora und Fauna in und um ein Gewässer herum zerstören. Vor allen leiden die, voll unter Naturschutz gestellten, Amphibien unter Ihnen. So kann im schlimmsten Fall, schon mal ein ganzes Biotop von Ihnen weitgehenst zerstört werden. Ganz Abgesehen davon das sie immer wieder am Angelhaken der Fischer/Angler hängen.
So gesehen ist es nur Richtig das Chrysemys picta von den Behörden der EU auf Anhang B gestellt wurde. Warum aber nicht alle Schmuckschildkröten Nordamerikas, das ist mir nicht ganz Verständlich.
Erscheinungsbild
Chrysemys picta dorsalis variiert in ihrem Aussehen sehr, wie alle vier Chrysemys picta -Unterarten. So kann die Grundfärbung des Panzers, von olivgrün bis hin ins schwarze sein. Gerade ältere Tiere werden im Laufe der Jahre immer dunkler, und die Farben vergrauen. Die Nähte zwischen den Schilden, sind mal etwas Breiter und dann mal wieder Schmaler. Aber nie so breit wie bei Chrysemys picta picta. Auch sind diese von Seite zu Seite, von Schild zu Schild versetzt, aber nie ganz Gradlinig. Mal sind sie glasig Elfenbein Hell. mal können sie aber auch über Dottergelb hin, bis orangerot sein. Natürlich alles mit ganz viel Zwischentönen, halt immer sehr Variabel. Das gleiche gilt für die Dorsallinie am Mittelkiel entlang. Dieses ist eins der Wichtigsten Erkennungsmerkmale für die Unterart Chrysemys picta dorsalis und von dieser Dorsallinie, aus dem Lateinischen dorlum abgeleitet, hat sie ihre Deutsche Bezeichnung "Rückenstreifen-Zierschildkröte". Diese Dorsallinie kann wie ein Strich von vorn bis hinten Durchgehen, mal ein dünner mal ein dickerer Strich sein. Auch kann diese Dorsallinie unterbrochen sein und so wie eine Wirbelsäule ausschauen. Aber auch hier immer sehr Variabel. Die Farbe kann hier von Cremefarben bis Dunkelorange sein. Eine intensive orange Färbung, kann man erreichen wenn viele Krustentiere, wie Süßwassergarnelen gefüttert werden. Dies gilt für Dorsallinie, Zeichnungen auf den Randschilden und für die Nähte immer gleich.
Auf den Randschilden sind ganz unregelmäßige Zeichnungen und immer von Tier zu Tier ganz Variabel. All diese und andere Merkmale machen jedes einzelne Tier für sich Einzigartig und Unverwechselbar. Der Bauchpanzer, das Plastron, sollte Zeichnungsfrei und gelb bis orangegelb, rosa gelb sein. Meist vermischt sich das ganze etwas. Bei Nachzuchten, gleich nach dem Schlüpfen, wenn sich die Nabelspalte schließt, entsteht oftmals eine kleinere schwarze Zeichnung. Diese verliert sich aber im Laufe der Jahre meist.
Kopf, Hals, Schwanz und Beine, also alle Weichteile sind von der Grundfarbe immer dunkel, meist Dunkelolivgrün bis fast Mattschwarz. Auf dieser Grundfarbe befinden sich unregelmäßige Blassgelbe Linien. Mal sehr dünne Feine, dann wieder mal Dickere. Oft befinden sich auch in der Nähe der Augen Blass gelbe lang gezogene Punkte. Wie immer gilt bei Chrysemys picta, egal welche Unterart, es ist immer alles sehr Variabel.
Männchen werden bis zu 13 cm groß, Weibchen bis zu 16 cm. (Holger Vetter, Schildkröten der Welt Band II).Meist bleiben die Tiere aber um ein Viertel Kleiner. Reptilien wachsen bis zur Geschlechtsreife sehr Zügig, dann aber immer weiter aber nur noch Minimal. Sehr Gosse Tiere sind, meist schon mehrere Jahrzehnte Alt.
Die Kloagenspalte schließt beim Weibchen mit den Rückenpanzerschilden ab. Beim Männchen wird mit der Geschlechtsreife der Schwanz dicker und länger und die Kloagenspalte sitzt dann etwa 1cm hinter den Rückenpanzerschildern. Von Oben gesehen ist der Rückenpanzer oval Rund. Er weist auch keine Zahnung an den Randschilden auf, sowie wir es von Graptemys her kennen, vor allen an den hinteren Schilden. Beim Männchen werden an den Vorderbeinen die Krallen, auch mit der Geschlechtsreife immer länger. Diese Krallen finden bei der Paarung zum Krallenzittern Verwendung. Auch bleibt der Bauchpanzer Konkav, nach innen Gewölbt. Während er beim Weibchen, sich rund nach außen wölbt. Auch immer noch mit zunehmender Geschlechtsreife.
So werden Weibchen doppelt so hoch als die kleineren Männchen. Das wurde alles von der Natur in tausenden von Jahren so Entwickelt, den Weibchen müssen ja die Eier unterbringen können. Männchen brauchen nur Hoden um genügend Sperma zu entwickeln. Übrigens der Hodensack liegt ziemlich genau in der Mitte am höchsten Punkt des Rückenpanzers (Dr. Friz, mündliche Mitteilung). Männchen brauchen etwa drei bis vier Jahre um Geschlechtsreif zu werden. Weibchen dagegen fünf bis sieben Jahre.
Systematik
Unterklasse:.....Anapsida
Ordnung:..........Testudines
Unterordnung:..Cryptodira (Halsberger)
Familie:.............Emydidae (Neuweltliche-Sumpfschildkröte)
Gattung:............Chrysemys (Zierschildkröte)
Art: Chrysemys picta (Zierschildkröte)
Unterart: Chrysemys picta dorsalis (Südliche Zierschildkröte)
Verbreitungsgebiete
Die Verbreitungsgebiete von Chrysemys picta dorsalis erstrecken sich von Louisiana, Arkansas, und den östlichen Texas bis hin nach Alabama und bis zum südöstlichen Missouri, in den USA. Außerdem gibt es noch eine kleinere Population, weit Weg von den zusammen hängenden Gebiet in Mexiko, wo Chrysemys picta dorsalis vorkommt (Holger Vetter-Band II Turtles der World).
Somit ist Chrysemys picta dorsalis mehr in den wärmeren Staaten Nordamerikas angesiedelt und liebt es etwas Wärmer als die anderen drei Unterarten. In den Überschneidungsgebieten kommt es sehr oft zu Mischformen, also zu Bastards. Hierzu tragen auch wir Menschen bei, die immer wieder Tiere aus menschlicher Obhut, nicht da Aussetzen wo sie eigentlich hingehören. Gerade auch in den USA kommt dies Häufig vor.
Lebensraum und Lebensweise
Hier zu diesem Abschnitt ist vorweg zu sagen, ich habe alles Gelesen was mir je zu Chrysemys "deutschsprachig" in die Hände kam, vieles Mehrmals. Dies werde ich hier weiter geben, nur ist es mir nicht immer Möglich heute noch Quellennachweise hierzu zu geben.
Auch weil einiges meines Wissens aus Vorträgen, die ich auf Schildkrötentagungen gehört habe stammt. Auch aus Gesprächen mit solchen Leuten die diese Herkunftsgebiete Bereisten.
Im Gegensatz zu Graptemys, die immer in Flusssystemen zu Hause sind, ist Chrysemys in ruhenden Gewässern Beheimatet, sehr selten auch mal in ruhigeren Flussläufen. Also in Seen, Teichen, Tümpeln, Drainagegräben, Abwassergräben und auch schon mal in größeren Viehtränken.
Der ehemalige Direktor des Münchner Zoos " Hollabrunn" Dr. Wiesner hat einmal Gesagt: ein Wildtier braucht drei Dinge zur artgerechten Lebensweise, alles andere ist ihm so gut wie Egal.
Die da Wären:
-finde ich immer ausreichend zu Fressen?
-finde ich vor Fressfeinden ausreichend Schutz?
-habe ich die Möglichkeit meine Art zu erhalten?
Ist dies in den natürlichen Vorkommensgebieten oder auch bei einer artgerechten Pflege in menschlicher Obhut gegeben, so ist den Wildtieren genüge getan.
In den Verbreitungsgebieten gibt es Sommer und Winter, also eine aktive und eine inaktive Jahreszeit. Da Nordamerika auf den gleichen Breitengraden wie Mitteleuropa und Nordafrika liegt können wir viel, für die Pflege in menschlicher Obhut von unserem Klima/Wetter, für unsere Pfleglinge abschauen. (www.klimadiagramme.de )
Wie schaut nun der Tagesablauf und der Jahresablauf, für eine Chrysemys picta dorsalis aus?
Mit den ersten Sonnenstrahlen im Frühjahr beginnt die aktive Jahreszeit. Die Tiere kommen aus ihren Vorzugsquartieren, für die Winterstarre, zum Sonnen im oder aus dem Wasser. Im Wasser, entweder Schwebend an der Wasseroberfläche, bei klaren Wasser auch schon mal am Bodengrund oder am liebsten auf ins Wasser gefallene Baumstämme.
Hier werden aber auch Steine oder Müll wie Autowarks oder Plastikteile genutzt. Selten auch mal am Uferrand. Aber immer so, dass sie bei Gefahr direkt ins Wasser springen und abtauchen können.
Ist mit fortgeschrittener Zeit, das Wasser über 18 °C warm und wird beim Sonnenbad die Vorzugstemperatur (ca.31 °C) erreicht, dann wird auch wieder gefressen. Manchmal auch Früher, aber dann nur Zögerlich. Da Wasserschildkröten nur eine kurze und dazu weitgehenst an den Gaumen angewachsene Zunge haben, können sie nur im Wasser, mit Wasser Schlucken.(schriftliche Mitteilung Franz Xaver Wapelhorst) So Taucht man ins Wasser ab und hier wird Futter gesucht und wird solches gefunden, dann auch gefressen. Chrysemys picta dorsalis als Allesfresser ist hier nicht sehr Wählerisch. Es wird gefressen was sich Anbietet, sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung. Bei tierischer Nahrung bevorzugt Wirbellose, aber auch Aas wird gefressen. An Pflanzen Besonders gerne alles an Wasserpflanzen. Umso älter die Tiere werden, umso mehr pflanzliche Nahrung wird genommen.
Grundsätzlich gibt sich eine Schildkröte aber auch immer mit dem Zufrieden was gerade vorhanden ist, auch Saisonmäßig vorhanden ist. Gibt es Hauptsächlich Wasserflöhe, dann werden halt diese auch gefressen. Sollte es nur pflanzliche und kaum tierische Nahrung geben, dann wird auch diese pflanzliche Nahrung nun weitgehenst gefressen. Halt so wie es gerade die entsprechende Jahreszeit hergibt. Meist bekommen sie aber im Laufe einer aktiven Jahreszeit, all das was gebraucht wird, an Nahrung, um die Gesundheit zu erhalten.
Das Aufwärmen und das anschließende zum Fressen gehen, kann sich so im Laufe eines Tages mehrmals Wiederholen. Es wird aber auch im Wasser an geschützten Stellen unter Wurzeln, Steinen oder auch im dichten Pflanzenwuchs geruht. Immer je nach Bedarf und Sättigkeitsgrad.
Gleich nach der Winterstarre noch im kalten Wasser wird sich gepaart. Hierzu Umpalzt das Männchen das Weibchen. Es schwimmt mal über dieses, es verweilt mal über dem Rückenpanzer, Kopf oder es stellt sich vor das Weibchen und beginnt mit dem Krallenzittern. Hierbei wird auch der Kopf des Weibchens berührt, grob gestreichelt. Ist das Weibchen zur Paarung bereit, dann legt es sich an den Boden und lässt das Männchen aufreiten. Hier kommt es zu einer festen Verbindung, die über mehrere Minuten dauern kann. Das Sperma muss ja von dem Hoden über den Samenleiter zum/durch die Kloake des Weibchens, ins Weibchen gelangen. Hier wird das Sperma in Spalten/Taschen, am Eileiter, beim Weibchen gelagert und so im Laufe eines Jahres hergenommen, wie Eier zu befruchten sind. So wird es auf jeden Fall Vermutet (mündliche Aussage Dr. Friz, in einem Vortrag bei der Jahrestagung des ISV, 2010). Graptemys-Weibchen lassen sich fast ausschließlich nur einmal im Jahr Begatten. Chrysemys picta-Weibchen machen hier eine Ausnahme und lassen die Männchen auch mehrmals während der aktiven Jahreszeit aufreiten. Dies auch im warmen Wasser.
Zu fortgeschrittener Jahreszeit, meist ab Anfang/ende Mai, das ist Abhängig vom Klima in dem Herkunftsgebiet (wie lange hat der Winter gedauert) werden nun die ersten Gelege Abgesetzt. Hierzu werden am liebsten Sandbänke/Erdhügel außerhalb des Gewässers aufgesucht. Diese können auch einige hundert Meter vom Gewässer entfernt sein. Auch werden schon mal kleinere Inseln im Wasser genutzt, größere sowieso. Die Weibchen suchen halt nach den idealen Platz. Da sie meist Standorttreu sind, wird der einmal erkorene Platz, meist immer wieder gewählt. Hier kann es dann auch Vorkommen das solch ein Eiablageplatz von mehreren Weibchen aufgesucht wird. Es gibt Untersuchungen, dass bis zu 700 Chrysemys picta dorsalis auf einem Hektar leben. Immer Vorausgesetzt das die drei von Dr. Wiesner erwähnten Gegebenheiten erfüllt werden.
In der Regel werden meist gleich in der Frühe, meist nach einem Regen in der Nacht oder am Vortage, die Gelege Abgesetzt. In freier Natur meist so drei Gelege pro aktiver Jahreszeit und hier meist drei bis vier Eier pro Gelege. Es können aber auch schon mal bis zu 6 Eier sein. Auch habe ich schon von acht Eiern gelesen, aber das dürfte die ganz ganz große Ausnahme sein (genaueres zur Eiablage kommt bei Nachzuchten).Die Anzahl der Gelege, der Eier hängt auch sehr vom Alter und der Größe des Weibchens ab. Nach der Eiablage wird die Eigrube so verschlossen, dass möglichst kein Fressfeind sie entdecken kann. Fressfeinde sind meist Füchse, Waschbären und Raubvögel. Auf jedenfall ist mit dem Verschließen der Eigrube für das Weibchen soweit alles erledigt. Von nun an sind Eier und später auch die Schlüpflinge, ganz auf sich alleine Gestellt.
Je nach Außentemperatur Schlüpfen die kleinen Schildkröten nach ca. zwei bis vier Monaten. Dies geschieht über Tage hinweg noch in der Nistgrube. Sind sie soweit das der Dottersack weitgehenst Resorbiert ist, dann kommen sie gleich in der Frühe aus dem Boden an die Oberfläche gekrabbelt. Dies Geschieht auch hier gern nach einem Regen. Nun wird so schnell wie nur möglich das schützende Wasser aufgesucht.
Und hier das Flachwasser mit viel Pflanzenwuchs, wo ausreichend Schutz gefunden wird. Auch ist dieses Flachwasser schön Warm und im Pflanzenwuchs finden sich genügend Kleinstlebewesen, die als erste Nahrung dienen. Bei ausreichend Nahrung wachsen die kleinen Chrysemys picta dorsalis recht zügig und umso grösser sie werden, umso mehr traut man sich ins tiefere Wasser vor. Hier wird dann auch größere Nahrung genommen, am liebsten Wirbellose.
Wichtig für die Schlüpflinge sind auch die Sonnenbäder, im oder außerhalb des Wassers.
Nur mit Hilfe dieser Sonnenbäder wird der weiche Panzer richtig schön fest. Es ist auch immer wieder zu beobachten, dass gerade Schlüpflinge sehr intensiv Sonnenbaden.
So vergeht für die Tiere die aktive Jahreszeit. Für die Weibchen ist es Wichtig, dass sie gerade im Spätsommer, Herbst immer genügend an Nahrung finden. Denn hier werden schon die Grundlagen für die kommende aktive Jahreszeit zur Eiablage gebildet Es werden die Fohlikel, Stecknadelgroße Embryos für die Eier des kommenden Jahres gebildet.
So vergeht die aktive Jahreszeit und es Beginnt die inaktive Jahreszeit. Hier halten die Tiere eine Winterruhe in der sie in eine tiefe Starre verfallen. Alles Beginnt mit den kürzeren und kühleren Tagen im Spätsommer, Herbst. Das Wasser wird kühler, es wird weniger gefressen, bis die Nahrungsaufnahme ganz eingestellt wird. Es kann auch nicht mehr Verdaut werden da die Vorzugstemperatur nicht mehr erreicht wird. Nun suchen die Tiere meist am Bodengrund, im Schlamm, in den sie sich Vergraben ihr Winterquartier auf.
Auch in Höhlen am Uferrand, meist von Bisamratten oder Bibern wird schon mal Überwintert. Selten auch mal im Laub am Ufer. Aber immer so, dass man nicht einfrieren kann. Hier wird nun der ganze Organismus soweit zurückgefahren, dass keine Energie mehr gebraucht wird. Es kommt nur noch zu zwei bis drei Herzschlägen in der Minute. In dieser tiefen Starre verbringen nun die Tier die kalte, inaktive Jahreszeit.
Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen, den längeren Tagen, im Frühjahr beginnt, dann so wie schon Beschrieben die aktive Jahreszeit. Interessant ist das während der Winterstarre, die ja mehrere Monate dauert, kaum an Gewicht verloren wird.
Meine Erfahrungen mit Chrysemys picta dorsalis
Als ich mich 2004 Entschloss, Chrysemys picta dorsalis, zu halten, Pflegen und zu züchten, also in eine artgerechte Obhut unter Menschlicher Aufsicht zu nehmen, war gerade 2003 diese Art mit ihren vier Unterarten Auf Anhang B der EU Verordnung eingestuft worden. So waren im Tierhandel, keine Chrysemys mehr zu Bekommen. Auch private Züchter gab es kaum, da zuvor bei den vielen Einfuhren, kein vernünftiger Preis zu bekommen war. So dauerte es etwas, Züchter zu finden, die bereit waren, einen Tiere zu Überlassen.
Sachkundig hatte ich mich soweit nur möglich gemacht. Vor allen durch das sehr intensive Lesen des Buches "Zierschildkröten". Auch nahm ich Kontakt zu Züchtern auf um möglichst viel, alles zu Erfahren.
So war ich zu dem Entschluss gekommen, eine Zuchtgruppe von 2,3 Tieren mir zuzulegen.
Hier sollten Männchen und Weibchen Blutfremd sein. So Erwarb ich Tiere von Siegbert Schulz, Oliver Mainhardt und später noch von Volker Naths, alle samt gute und erfahrene Schildkrötenfreunde, gerade von Nordamerikanischen Wasserschildkröten.
Aus diesem nun Vorhandenen Bestand, suchte ich mir, im Laufe der folgenden Zwei Jahre, drei Weibchen und zwei Männchen aus, die noch heute meine Zuchtgruppe ausmachen. Wie gesagt Männchen und Weibchen Blutfremd.
Alle weiteren Tiere aus meinem Bestand, gab ich an Interessierte und Dankbare Chrysemys-Freunde ab.
Hier nun die Größe und das Gewicht der Tiere, Stand Oktober 2011:
Weibchen 1. 11,9 cm - 340 g
Weibchen 2. 11,9 cm - 359 g
Weibchen 3. 11,1 cm - 274 g
...
Männchen 1. 9,1 cm - 132 g
Männchen 2. 8,6 cm - 116 g
Alle Tiere sind Nachzuchten aus dem Jahre 2004. Alle drei Weibchen sind seit 2009 Eierlegend und sind auch seitdem nicht mehr gewachsen. Die Männchen sind seit 2007 Geschlechtsreif und sind seit dem auch nicht mehr gewachsen.
Hier die Wachstumstabelle meiner Chrysemys picta dorsalis.
Wachstum-Chrysemys picta dorsalis | ||||||||||
Weib.1NZ 03 | Weib.2NZ 04 | Weib.3NZ 04 | Männ.1NZ 04 | Männ.2NZ 04 | ||||||
Gramm | CL. CM | Gramm | CL. CM | Gramm | CL. CM | Gramm | CL. CM | Gramm | Cl. CM | |
07.11.04 | 36,00 | 6,00 | ||||||||
20.02.05 | 38,00 | 6,00 | ||||||||
27.02.05 | 43,00 | 6,00 | ||||||||
26.03.06 | 43,00 | 6,10 | ||||||||
30.04.05 | 50,00 | 6,20 | 23,00 | 4,80 | 31,00 | 5,50 | 35,00 | 5,40 | 33,00 | 5,50 |
31.05.05 | 56,00 | 6,20 | 26,00 | 5,00 | 32,00 | 5,50 | 38,00 | 5,40 | 37,00 | 5,70 |
02.07.05 | 56,00 | 6,50 | 30,00 | 5,40 | 33,00 | 5,60 | 39,00 | 5,40 | 39,00 | 5,80 |
05.08.05 | 74,00 | 7,00 | 46,00 | 6,00 | 46,00 | 6,00 | 48,00 | 6,20 | ||
05.09.05 | 88,00 | 7,60 | 54,00 | 6,50 | 59,00 | 6,70 | 51,00 | 6,40 | ||
31.10.05 | 96,00 | 8,00 | 55,00 | 6,70 | 59,00 | 6,90 | 55,00 | 6,70 | 53,00 | 6,50 |
13.02.06 | 91,00 | 8,00 | 55,00 | 6,70 | 59,00 | 6,90 | 55,00 | 6,70 | 53,00 | 6,50 |
14.03.06 | 115,00 | 8,40 | 64,00 | 6,90 | 70,00 | 7,10 | 56,00 | 7,00 | 54,00 | 6,50 |
12.04.06 | 126,00 | 9,20 | 77,00 | 8,00 | 71,00 | 7,40 | 59,00 | 7,00 | 53,00 | 6,90 |
20.05.06 | 146,00 | 9,50 | 94,00 | 8,20 | 85,00 | 7,80 | 63,00 | 7,40 | 59,00 | 7,10 |
18.06.06 | 155,00 | 10,00 | 95,00 | 8,50 | 101,00 | 8,50 | 61,00 | 7,40 | 57,00 | 7,20 |
28.07.06 | 188,00 | 10,40 | 113,00 | 8,80 | 128,00 | 9,00 | 65,00 | 7,50 | 62,00 | 7,20 |
29.08.06 | 203,00 | 10,50 | 113,00 | 9,00 | 136,00 | 9,40 | 69,00 | 7,50 | 58,00 | 7,30 |
26.09.06 | 229,00 | 10,80 | 132,00 | 9,50 | 158,00 | 9,60 | 73,00 | 7,70 | 64,00 | 7,40 |
11.11.06 | 240,00 | 10,90 | 143,00 | 9,70 | 167,00 | 10,00 | 74,00 | 7,70 | 64,00 | 7,40 |
29.01.07 | 230,00 | 10,90 | 135,00 | 9,70 | 157,00 | 10,00 | 73,00 | 7,70 | 61,00 | 7,40 |
07.03.07 | 253,00 | 11,40 | 158,00 | 10,20 | 181,00 | 10,20 | 75,00 | 7,80 | 62,00 | 7,50 |
06.04.07 | 274,00 | 11,50 | 166,00 | 10,50 | 194,00 | 10,50 | 75,00 | 7,80 | 69,00 | 7,60 |
08.05.07 | 281,00 | 11,60 | 187,00 | 10,70 | 207,00 | 10,70 | 77,00 | 7,90 | 66,00 | 7,60 |
03.06.07 | 295,00 | 11,60 | 217,00 | 11,00 | 233,00 | 10,70 | 80,00 | 8,00 | 70,00 | 7,70 |
01.07.07 | 295,00 | 11,60 | 226,00 | 11,20 | 236,00 | 10,70 | 83,00 | 8,00 | 70,00 | 7,70 |
02.08.07 | 312,00 | 11,70 | 240,00 | 11,30 | 243,00 | 10,70 | 84,00 | 8,00 | 72,00 | 7,80 |
12.09.07 | 337,00 | 11,70 | 268,00 | 11,30 | 239,00 | 10,70 | 88,00 | 8,00 | 75,00 | 8,00 |
02.11.07 | 344,00 | 11,90 | 288,00 | 11,40 | 262,00 | 10,80 | 90,00 | 8,10 | 80,00 | 8,00 |
04.12.07 | 342,00 | 11,90 | 282,00 | 11,40 | 257,00 | 10,80 | 90,00 | 8,10 | 79,00 | 8,00 |
06.03.08 | 349,00 | 11,90 | 281,00 | 11,40 | 257,00 | 10,80 | 88,00 | 8,10 | 77,00 | 8,00 |
03.04.08 | 367,00 | 11,90 | 296,00 | 11,40 | 269,00 | 10,80 | 92,00 | 8,30 | 85,00 | 8,10 |
17.05.08 | 367,00 | 11,90 | 304,00 | 11,50 | 269,00 | 10,80 | 93,00 | 8,40 | 92,00 | 8,30 |
09.06.08 | 369,00 | 11,90 | 306,00 | 11,50 | 268,00 | 10,80 | 91,00 | 8,40 | 99,00 | 8,30 |
11.07.08 | 385,00 | 11,90 | 313,00 | 11,50 | 284,00 | 10,80 | 99,00 | 8,70 | 97,00 | 8,30 |
07.08.08 | 375,00 | 11,90 | 311,00 | 11,50 | 284,00 | 10,80 | 106,00 | 8,70 | 103,00 | 8,30 |
10.09.08 | 359,00 | 11,90 | 314,00 | 11,50 | 264,00 | 10,80 | 110,00 | 8,70 | 113,00 | 8,50 |
05.10.08 | 354,00 | 11,90 | 312,00 | 11,50 | 262,00 | 10,80 | 111,00 | 8,80 | 118,00 | 8,50 |
25.10.08 | 350,00 | 11,90 | 312,00 | 11,50 | 265,00 | 10,80 | 119,00 | 8,90 | 117,00 | 8,50 |
19.02.09 | 348,00 | 11,90 | 308,00 | 11,50 | 264,00 | 10,80 | 118,00 | 8,90 | 115,00 | 8,50 |
19.03.09 | 342,00 | 11,90 | 321,00 | 11,50 | 262,00 | 10,80 | 122,00 | 8,90 | 117,00 | 8,50 |
08.05.09 | 346,00 | 11,90 | 333,00 | 11,50 | 276,00 | 10,80 | 122,00 | 8,90 | 115,00 | 8,50 |
22.05.09 | 340,00 | 11,90 | 332,00 | 11,50 | 269,00 | 10,80 | 127,00 | 8,90 | 117,00 | 8,50 |
13.07.09 | 348,00 | 11,90 | 340,00 | 11,50 | 272,00 | 10,80 | 124,00 | 8,90 | 117,00 | 8,50 |
02.09.09 | 350,00 | 11,90 | 344,00 | 11,50 | 265,00 | 10,80 | 125,00 | 8,90 | 120,00 | 8,50 |
14.02.10 | 332,00 | 11,90 | 327,00 | 11,50 | 261,00 | 10,80 | 125,00 | 8,90 | 117,00 | 8,50 |
19.05.10 | 360,00 | 11,90 | 357,00 | 11,80 | 280,00 | 10,80 | 130,00 | 9,10 | 117,00 | 8,50 |
07.11.10 | 339,00 | 11,90 | 344,00 | 11,80 | 269,00 | 10,80 | 129,00 | 9,10 | 117,00 | 8,50 |
17.02.11 | 339,00 | 11,90 | 336,00 | 11,80 | 268,00 | 10,80 | 126,00 | 9,10 | 114,00 | 8,50 |
13.04.11 | 361,00 | 11,90 | 362,00 | 11,80 | 276,00 | 11,00 | 130,00 | 9,10 | 117,00 | 8,50 |
03.07.11 | 340,00 | 11,90 | 359,00 | 11,80 | 273,00 | 11,00 | 131,00 | 9,10 | 113,00 | 8,50 |
14.11.11 | 343,00 | 11,90 | 350,00 | 11,90 | 274,00 | 11,10 | 132,00 | 9,10 | 116,00 | 8,50 |
Aquarien
Die drei Weibchen, leben als Gruppe, in einem Aquaterrarium von 120X60X60 cm (L.B.H.), also mit etwa 430 Litern Wasser. Dieses Terrarium steht auf einem selbst, aus Holz, gebauten Unterschrank. In diesem sind die Filter, die Zeitschaltuhren, Stecker und die dazu gehörenden Kabel untergebracht. Nach oben hin, direkt auf dem Aquarium ist ein 30 Zentimeter hoher, nach oben hin, offener Aufsatz, ebenfalls aus Holz. Dieser Verhindert das Ausreisen der Tiere und erlaubt das Becken fast ganz Voll (58 cm) mit Wasser zu füllen, für die guten und gewandten Schwimmer. Weiter sind in diesem Aufsatz die Beleuchtungen, der Landteil, mit Eiablageplatz Untergebracht. Des Weiteren wurde hier die Sonneninsel aus Kork (Korkrinde, sehr Dick mit einer geraden Fläche) fixiert, so dass sie immer direkt, auf der Wasseroberfläche, unter dem UV-Strahler schwimmt.
Einrichtung
Auf die Glasbodenplatte wurde eine Schicht von etwa 3 cm gewaschener Spielsand ausgebracht. Hier eignet sich am besten ein grober Estrichsand deutscher Herkunft (Oberrheinsand oder Sand aus dem Edertal). Keinen Wüstensand oder gar Korallensand verwenden. In diesen Spielsand werden Naturstein Gartenplatten eingebracht. So dass der Boden zu zwei Dritteln abgedeckt ist. Der Sand Bewirkt, dass es einen gleichmäßigen Druck auf die Bodenplatte gibt. So kann es nicht zu einem Bruch dieser kommen. Weiter wurde ein kleiner Aufbau aus diesen Gartenplatten aufgeschichtet. So können sich die Weibchen, bei Bedarf, mal aus dem Wege gehen. Wichtig ist dass die verwendeten Steine so Groß und Schwer sind, dass sie die Tiere nicht bewegen können. Nicht das es zum Bruch der Scheiben kommt. Des Weiteren schwimmt nur noch die schon erwähnte Sonneninsel auf der Wasseroberfläche.
Bei all meinen Becken verwende ich nur einen Filtertyp. Es ist der Eheim professionell 2223 oder 2224. Also einmal mit Thermoheizung oder auch ohne diese Heizung. Werden mehrere dieser Filter für ein Terrarium gebraucht, so wird nur einer mit Heizung verwendet.
Ausreichend ist dieser Typ für ca.250 Liter Wasser. Also sind bei meinen Chrysemys picta dorsalis Weibchen-Terrarium zwei Filter angeschlossen. Die Thermoheizung ist Stufenlos von 18 bis 30 °C einstellbar, genauso wie ich es für meine Schildkröten Benötige.
Während der Filter Durchgehend läuft, stellt sich die Heizung, über eine Zeitschaltuhr geregelt, von Abends 18:00 Uhr bis Morgens 6:00 Uhr aus. So kommt es zu einer Nachtabsenkung des Wassers bis um die 4 °C. Genau wie in der Natur, was den Schildkröten, während der Nächtlichen Ruhephase, sehr gut tut. Oft werde ich Gefragt: ist das nicht alles sehr Ungenau? Meine Antwort ist immer die Gleiche: Was ist in freier Natur schon Punktgenau.
Die Kammern im Filter sind mit Tonröhrchen gefüllt und diese sind mit einem groben Filterschwamm abgedeckt. Für Wasserschildkröten ist dieses grobe Filtermaterial am Geeignetsten, zeigt mir meine Erfahrung. Gereinigt werden die Filter nur nach Bedarf. Immer dann, wenn nur noch wenig Wasser hindurch läuft. Wie heißt es immer so schön, wenn sie zu sind. Dies ist je nach Futtergabe bei den Weibchen alle vier bis sechs Wochen der Fall. Auslaufen tut das Wasser direkt aus dem Rohr, aus etwa 3 cm Höhe, direkt auf die Wasseroberfläche. Hierbei wird das Wasser mit Sauerstoff angereichert. Meine Terrarien stehen in einem Schildkrötenkeller, nicht im Wohnraum, wo das Plätschern stören würde.
Allerdings werden diese Stromfresser nur zu etwa der Hälfte der Tageszeit, immer über die Mittagszeit, eingesetzt (4 bis 6 Stunden). Die Restliche Zeit Benutze ich eine Energiesparlampe / Strahler mit 23 Watt der einen Herkömmlichen Leuchtkörper von 150 Watt gleich kommt. Dieses ist von PHILIPS der Energie Saver Downlighter. Er hat ein Wunderbares helles Licht, welches dem natürlichen Tageslicht recht nahe kommt.
Der Einsatz dieser beiden Leuchtkörper wird über Zeitschaltuhren geregelt.
Diese Kombination hat sich für meine Schildkröten als Gut erwiesen und sie kommen Wunderbar damit zu Recht.
Das Wasser selbst ist bei Nordamerikanischen Wasserschildkröten, das kleinste Problem. Hier kann immer Leitungswasser egal welcher Qualität Verwendung finden. Ein Wasserwechsel selbst, wird ca. alle drei bis vier Wochen getätigt. Hier wird das alte Wasser zu etwa 90% ausgepumpt. Das frische Wasser wird so kalt wie es aus der Leitung kommt, in das Becken gegeben. Nach nur ca. 24 Stunden hat es wider die erwünschten Wärmegrade erreicht. Den Schildkröten tut dies nichts. Im Gegenteil es fördert die Paarungsbereitschaft (eigene Erfahrung, bei meinen Tieren).
Beim Ablassen des Wassers wird der Mulm, Dreck der sich am Boden angesammelt hat mit abgesaugt. Beim wieder auffüllen, wird gleich zu Beginn, mit dem Strahl aus dem Schlauch der Steinaufbau abgespült und der Sand am Boden durchgespült. Hier wird nach kurzer Zeit noch einmal Dreck und Mulm der sich nun wieder Angesammelt hat abgesaugt. bevor das Wasser ganz Aufgefüllt wird.
Während des Wasserwechsels bleiben die Schildkröten im Terrarium. Sie lieben es alles genauestens zu Beobachten und sie lieben es beim Absaugen des Mulmes sich in den Weg zu stellen. Hier geben sie mir auch immer das Gefühl, wenn es mir mal Nervig wird, das sie mich nur Frech anlachen. Namen haben meine Schildkröten nicht, aber Sprechen tue ich dann schon mit ihnen, auch sonst des Öfteren mal. Glauben Sie mir, sie Verstehen mich und ich auch sie.
Auch ich habe mir viel Gedanken über die Richtige, aber auch Kostengünstige Beleuchtung gemacht. Die immer steigenden Strompreise zwingen einen einfach dazu.
So habe ich im Laufe der Jahre einiges Probiert, aber immer so dass es den Schildkröten eine optimale und artgerechte Beleuchtung bringt, die dem Tageslicht sehr nahe kommt.
So ist mein Favorit zurzeit als UV-Strahler der JBL-Solar-UV-Spot 160 Watt für das Weibchen Becken und der 100 Watt-Strahler für die Männchen. Dieser Strahler ist recht Kostengünstig und vor allem, es werden genaue Angaben über die UV-A und Die UV-B Werte gemacht.
Eine rechteckige Kunststoffwanne in den Maßen 55 x35 x30 cm( L.B.H.)dient als Landteil und Eiablageplatz. Gefüllt ist diese mit dem gleichen Spielsand, der auch als Bodengrund Verwendung fand. Der untere Teil, ca. zwei Drittel dieses Gefäßes hängen in das Wasser hinein. So wird der Sand schon einmal auf die Wassertemperatur ca. 26°C erwärmt. Zusätzlich ist an einer Seite eine Wärmematte, mit 12 Volt Leistung, hochkant in den Sand gestellt worden. Diese Matte ist durchgehend 24 Stunden am Tag im Betrieb. Weiter hängt ein ganz normaler Strahler, mit 50 Watt direkt über dem Sand. Immer so dass sich die Schildkröten, bei Berührung nicht Verbrennen können. Dieser Leuchtkörper der Wärme abgibt, brennt 2 Stunden über die Mittagszeit. So ergeben sich unterschiedlich warme Bereiche im Sand und die Weibchen können sich nun die für sie idealste Stelle zur Eiablage aussuchen. Der Sand wird griffig Feucht, immer mit Wasser direkt aus dem Terrarium gehalten. Immer so, das beim Ausheben der Nistgrube er nicht zusammen Rieseln kann. Erreichbar ist dieser Landteil über eine Korkrinde, die vom Wasser direkt bis zum Sand reicht.
Meine zwei Männchen haben vom Schlüpfling bis sie Adult waren und dann auch noch weitere zwei Jahre in einem 260Liter Aquaterrarium zusammen Gelebt. Allerdings sind sie zwei ganz unterschiedliche Charaktere, so dass ich es besser fand sie zu trennen, da sie sich auch des Öfteren mal Angegiftet So habe ich eins zu zwei Graptemys nigrinoda und das andere zu zwei Graptemys ouachitensis sabinensis Männchen gesetzt.
Diese Trios kommen sehr gut mit einander aus. Beiden Gruppen steht je ein 230 Liter Terrarium zur Verfügung, diese sind in etwa genau wie das Terrarium der Weibchen eingerichtet. Es gibt nur einen Filter und es gibt keinen Landteil/Eiablageplatz, da dies nicht nötig ist.
Zucht
Für eine erfolgreiche Zucht halte ich die artgerechte, abwechslungsreiche und qualitativ hochwertige Ernährung der Tiere für essenziell. Chrysemys picta dorsalis Frist sowohl tierische als auch pflanzliche Nahrung. So ist darauf zu achten das beides im ausgewogenen Maße gefüttert wird.
In der Natur Stehen den Zierschildkröten zahlreiche Nahrungsanteile zur Auswahl, abhängig von Jahreszeit und Lebensraum. Diese natürliche Vielfalt kann ich meinen Pfleglingen nicht immer bieten. Aus diesem Grund füttere ich auch Nahrungsanteile (stets Fettarm), die im natürlichen Verbreitungsgebiet nicht vorkommen. So gewährleiste ich jedoch eine abwechslungsreiche Vielfalt.
Die Weibchen füttere ich täglich-bisweilen sehr reichlich-aber auch in Anlehnung an die Natur sehr unregelmäßig. Wichtig ist nach meinen Beobachtungen das optimale Füttern von Eierlegenden Weibchen bis kurz vor die Winterstarre, um die Voraussetzungen für die die nächste erfolgreiche Legesaison zu bieten (vgl. Hertwig 2001). Männchen fressen viel weniger schon allein wegen ihres deutlich kleineren Körpers. Im Vergleich fressen Weibchen das acht bis zehn fache eines Männchen. Männchen füttere ich nur jeden zweiten bis dritten Tag und ich verzichte auch auf Vitamingaben (bei beiden Geschlechtern), da mir die Erfahrung gezeigt hat das dies bei einer abwechslungsreichen und hochwertigen Ernährung, nicht nötig ist.
Beim Füttern von Pflanzen werden Bevorzugt Wasserpflanzen gefüttert, was der natürlichen Nahrung sehr nahe kommt. Hier hole ich mir auch Wasserlinsen, Wasserpest und anderes aus einem nahe gelegenen Teich.
Weiter wird beim Füttern mit Pellets viel an Algen gefüttert. In einen Schildkrötenpudding kann man auch immer vieles an unterschiedlichsten Pflanzen geben, der dann immer auch gerne genommen wird. z.B. Spinat, Kohlrabi, Möhren, rote Beete, Reis, Paprika, an Obst Banane, Apfel, Beeren, oder auch verschiedene Salatkräuter.
Auf den Speiseplan von tierischer Nahrung stehen unter anderen viele Krustentiere, wie Süßwasser Garnelen, Sandgarnelen (2 bis 3 cm groß),Krill, Shrimps, Gammarus, hier wird durch die Schale schon ein hoher Anteil an Calcium gefüttert, der gerade von Eierlegenden Weibchen benötigt wird. Die Weibchen erhalten aber auch Sepiaschulpen die ihnen immer zur Verfügung stehen. Hiervon wird auch immer gut gefressen. Weiter werden gefüttert Schaben, Grillen, Heimchen, Heuschrecken, Rauben, Würmer, alle möglichen Käfer, kleiner Fische wie: Stinde, Rotfedern, Blaubandbärblinge, meist Gefrostet aber zuvor immer langsam Aufgetaut, wie alles Frostfutter. Geflügelfleisch, Rindfleisch, Tintenfisch immer mundgerecht zerkleinert. Zophobas (Schwarzkäferlarven, Mehlwürmer (Mehlkäferlarven, Fliegen und Spinnen, Kellerasseln, Gehäuse und Nacktschnecken, gefrostete Mäusebabys und vieles mehr. Beim Fang einheimischer Wirbelloser achte ich darauf dass es sich nicht um geschützte Arten handelt. In Deutschland heimische Amphibien werden wegen ihres Schutzstatus, auf gar keinen Fall gefangen und verfüttert. Am liebsten füttere ich lebendes, aber auch tiefgefrorenes und gefriergetrocknetes Futter findet Verwendung.
Vieles bekommt man auch gut in Asia Märkten. Eine gute Adresse im Internet für tiefgefrorenes Schildkrötenfutter ist: www.sandfort.de
Schildkrötenpudding ist immer eine gute Nahrung, wenn er nach einem guten Ausgewogenen Rezept hergestellt wurde (z.B. Schulz 2001 oder Roddewig 4/2010).
...
Ganz wichtig ist eine Erfolgreiche Verpaarung, damit die Weibchen viel befruchtete Eier legen, um erfolgreich Züchten zu können. Diese ist aber im Gegensatz zu meinen Graptemys und Clemmys guttata, bei den Chrysemys recht einfach, da diese wiederholte Verpaarungen im Jahr zulassen.
Hier aber erst einmal ein paar Bemerkungen zu meinen zwei vom Charakter her ganz unterschiedlichen Männchen.
Männchen1: ist ein richtiger Rübel und Draufgänger. Setze ich ihn zu den Weibchen, dann geht er gleich ganz Grob zur Sache. Er Bedrängt und Attackiert sofort die Weibchen, was bis zum Verbeißen in die Weichteile geht. Hier Bevorzugt er meist den Hals des Weibchens, aber auch in Beine und Schwanz wird gebissen. So kann es zu Minutenlagen Bissen kommen. Er hängt dann, als ob er sich angesaugt hätte, meist am Hals des Weibchens fest, egal wie dies sich Bewegt. Anfangs habe ich beim Beobachten regelrecht Angst, um die Weibchen bekommen und sie oft getrennt. Aber irgendwie ist dies ja alles Natur und gehört zu einem natürlichen Verhalten, auch wenn wir "der Mensch" es anders sehen. So Akzeptiere ich es mittlerweile, da es auch noch nie zu offenen, blutigen Bisswunden gekommen ist.
Männchen2: ist der Smarte Typ und so genau das Gegenteil. Er Umgarnt/Umschwimmt die Weibchen, nie wird er Grob. Es kommt zum Krallenzittern und zum Streicheln, mit den langen Krallen der Vorderbeine an Kopf und Hals. Auch hier wird er niemals Grob, er ist eher zurückhaltend, halt einfach Smart.
Bei Männchen 1. setzen die Weibchen, nach wenigen Tagen, sich zur Wehr und attackieren ihn, bis er dann Blass und Eingeschüchtert in einer Ecke hockt. Das passiert bei Männchen 2. nie. Ich Denke mal er könnte das ganze Jahr über bei den Weibchen bleiben.
Mit Beiden kommt es aber zu Verpaarungen, da bin ich mir ganz sicher, auch wenn ich noch nie eine Beobachten konnte, trotz Stundenlanger Ausdauer vor dem Terrarium.
Wie gehe ich nun vor? Kurz vor der Winterruhe kommt der Smarte zu den Weibchen ins Becken, und hier bleibt er bis zum Beginn der aktiven Jahreszeit, im Frühjahr. Nach den ersten Gelege ablagen, kommt dann einer von Beiden, erneut zu den Weibchen, für etwa drei Tage. Das Wiederholt sich im Laufe des Sommers immer wieder. Bei einem solchen Vorgehen, haben meine drei Weibchen in den letzten Jahren fast nur Befruchtete Eier gelegt.
Allerdings haben meine Weibchen eine Eigenart, die ich mir noch immer nicht so richtig erklären kann. Sie fangen immer erst im Mai, Juni oder Juli an Gelege abzusetzen. Und das geht dann je nach Anzahl der Gelege bis in den September. Es könnte daran liegen, dass meine Tiere nur bei künstlichem Licht gehalten werden. Aber sicher bin ich mir da nicht ob dies der Grund ist, da ja all meine anderen Schildkröten unter den gleichen Bedingungen, gleich im Frühjahr mit der Eiablage beginnen. Auch die anderen Chrysemys-Arten.
Bei dem Absetzen der Gelege haben auch die drei Weibchen, ihre Eigenheiten.
Weibchen1: läuft am Tag vor der Eiablage, ein zwei Mal über den Sand und Prüft diesen.
Eventuell wird auch mal ein kleines Loch gegraben. Am kommenden Tag, gleich in der Früh, wird die Eigrube ausgehoben und die Eier direkt hinein gelegt. Mit dem anschließenden Verschließen dauert dies alles ca. eine Stunde.
Eine Stunde das ist in etwa bei allen drei Weibchen gleich.
Weibchen 1., lässt sich bei all dem auch recht gut beobachten, wenn man es Ruhig und ohne schnelle Bewegung angeht. Zu nahe darf man aber nicht kommen.
Weibchen 2: Prüft und Kontrolliert nichts. Es geht auch am frühen Morgen auf den Landteil, gräbt die Eigrube, legt die Eier hinein, verschließt alles und geht ins Wasser zurück.
Weibchen 3: Prüft schon Tagelang vorher, bis zu sechs Mal am Tag. Mal wird hier, mal wird da gekratzt. Auch werden immer wieder kleine Löcher ausgehoben. Bei alledem ist es immer sehr Kribbelig und Aufgekratzt. Der Vorgang des Eiablegens ist dann aber gleich wie bei Weibchen 1. und 2.
Stört man die Weibchen am frühen Morgen, so sehr, dass sie mit allem Aufhören, dann setzen sie meist am späten Nachmittag oder am folgenden Morgen das Gelege ab.
Ist nun das Gelege Abgesetzt, das Weibchen ist wieder im Wasser, dann werden die Eier von mir Geborgen. Hierzu wird mit einem kleinen Löffel der Sand ausgehoben, ganz Vorsichtig, bis die Eier frei liegen. In der Regel sind es drei bis vier weichschalige Eier. Nun werden die Eier vorsichtig mit den Fingern aus dem Sand genommen. Mit einem kleinen Pinsel werden sie vom Rest Sand befreit. Auf einer Goldwaage werden sie gewogen und mit einer Schieblehre gemessen. Weiter werden sie in eine vorbereitete Lebensmittelschale, die mit Vermiculite gefüllt, ist in dieses eingebettet. Wichtig ist das die Eier bei all den Vorgängen nicht gedreht werden.
Das Vermiculite kommt in eine Schüssel mit Handwarmen Wasser. Hierin bleibt es für etwa eine Stunde, damit es sich richtig voll saugen kann. Danach wird es in ein Haushaltssieb geschüttet und mit einem Löffel wird das Wasser etwas heraus gedrückt. Danach bleibt das Ganze noch zum Austropfen in der Spüle. Nun wird das feuchte Brutsubstrat in eine Lebensmittelschachtel gefüllt, so dass dies zu etwa Dreiviertel gefüllt ist. Das Ganze wird etwas Glatt gestrichen und leicht angedrückt. Stellt man das Ganze nun auf eine Küchenwaage, dann wiegt es ca. 500 g. (Größe der Schale 20x13x5, 5cm/L.B.H.) Jetzt hat man ein Anhalts Maß beim Nachfeuchten.
Genau vier dieser Schalen passen in meinen Bruja-Brutapparat. Hier ist darauf zu Achten, dass die eingebauten Wasserbehältnisse immer gut gefüllt sind. Ich Prüfe immer Alles, alle fünf Tage. Auch die Schalen mit den Eiern werden gewogen und das Substrat wird gegebenenfalls nachgefeuchtet. Zu trocken werden darf es nicht, aber man muss es auch nicht konstant gleichmäßig Feucht halten. Hier ist es Wichtig, dass man sich die Eier genauestens Anschaut. Sind sie Rund ohne dass sie die Form verloren haben, dann ist alles in Ordnung. Nur nicht Anfeuchten so dass die Eier aufblähen. Bei aufgeblähten Eiern sterben die Embryos oft ab. Sie ersticken/ertrinken im Ei(mündliche Aussage, Ingo Pauler in Gera). Wenn es aber doch zum Schlüpfen kommt, dann sterben die kleinen Schildkröten auch hier noch zu Oft. Wenn sie nun doch Schlüpfen, dann haben sie immer einen viel zu großen Dottersack.
Die Eier gerade hin zum Ende der Brutzeit dürfen ruhig ein wenig Schlaff, ja eingefallen sein. Alles eine Gefühls und Erfahrungssache, die man aber im Laufe der Jahre bekommt. Die Eier Reagieren auch nicht alle Gleich, es gibt unterschiedlich grosse Eier, die Eischalen sind unterschiedlich dick. All das wirkt sich beim Erbrüten auf das einzelne Ei unterschiedlich aus.
Schlüpfen nun, bei 30 °C, nach 55 Tagen die kleinen Schildkröten, dann sind dies zu fast 100% immer Weibchen. Das Gleiche gilt bei 26 °C und ca.83 Tagen für Männchen. Das alles gilt aber nur, wenn man ohne Nachtabsenkung inkubiert. Mit einer Nachtabsenkung wird es Ungenauer. Eigene Erfahrung aber auch Armin Stettner und Oliver Mainhardt haben diese Erfahrung gemacht.
Achtung: Kontrollieren Sie die Angegebene Temperatur beim Inkubator. Die Regel zeigt uns, dass die angegebene Temperatur nicht mit der im Inkubator Übereinstimmt. Diese Macke haben fast alle Fabrikate, wie von vielen Züchtern schon festgestellt wurde. Bei meinen Geräten muss ich folgende Temperaturen einstellen: Inkubiert, 26,6 Grad um 26 °C zu erreichen, Inkubiert. 31,1 Grad um 30 °C zu Erreichen.
Männchen lassen sich immer Gut erbrüten. Weibchen bei 30 °C, da kommt es schon öfters mal zu Problemen. Die Eier Blähen viel leichter auf und es kommt zu den schon genannten Problemen. Hat man nun diese Probleme, dann gibt es einen Trick, nach ca.40 Tagen erbrütet man sie einfach bei 26 °C weiter. Nach 40 Tagen hat sich das Geschlecht ganz sicher schon Entschieden. Die kleinen Schlüpfen nun ein bis zwei Tage später, aber ohne die genannten Komplikationen.
Noch eine Erfahrung habe ich gemacht, gerade beim erbrüten von Männchen. Die Regel ist 26 °C-ca. 83 Tage. Werden Gelege aber erst spät im Jahr (Sept./Okt.) Abgesetzt, dann Schlüpfen, die Nachzuchten schon nach 71 und etwas mehr Tagen. Hier Hilft sich die Natur, entwickelt und für uns Menschen kaum zu erforschen wie dies geschieht, in tausenden von Jahren. Dies können Sie auch an Hand der Tabellen ersehen.
Mit dem Eizahn wird beim Schlüpfen die weichschalige Eischale aufgeritzt. Nun dauert es meist zwei bis drei Tage bis der Schlüpfling die Eischale immer mehr auseinander Sprengt. Auch wird hier schon der noch ein gekugelter, gummiweicher Panzer in seine Spätere ovale Form gebracht. Der Eizahn der nur zum Aufritzen der Schale gebraucht wird, bildet sich zurück und verschwindet ganz.
Hat sich der noch vorhandene Dottersack von der Eischale gelöst, dann muss man weiter Eingreifen. Ist die kleine Schildkröte samt Dottersack noch richtig, glitschig Feucht, vom Eiweiß, dann wird sie leicht ins Vermiculite eingegraben. Hier bleibt sie solange bis sie sich von selbst wieder ausgräbt. Oft aber ist der Schlüpfling schon Abgetrocknet, er erscheint einen als wäre er schon Eingeschrumpft, dann kommt er in eine Schale mit zwei bis drei Zentimeter Wasser, egal wie groß der Dottersack noch ist. Die Erfahrung hat mir gezeigt, lässt man diese trockene Schildkröte im Inkubator, dann sterben sie oft ohne das sich der Dottersack zurück gebildet hat. Kommen sie aber gleich ins Wasser dann Blühen sie regelrecht auf. Sie trinken, füllen die Schwimm und Analblase mit Wasser und sie erscheinen gleich viel Grösser. Auch sind sie dann um zwei bis drei Gramm schwerer.
Die eingegrabenen Schlüpflinge kommen nach dem sie sich ausgegraben haben ebenfalls in eine solche Schale.
Die von mir verwendeten Schalen sind 12x11x5, 5 cm (L.B.H.) Groß. Das Wasser wird so hoch aufgefüllt, dass die Schlüpflinge, gerade noch stehend, halb schwimmend den Kopf noch herausstrecken können. So können sie nicht auf den Rücken, die Seite fallen, egal wie groß der Dottersack noch ist. Auch werden sie so gezwungen sich ein wenig mehr zu bewegen, und so wird umso schneller der Dottersack resorbiert. Ein Stück Wasserpflanze oder auch Löwenzahnblatt kommt mit ins Wasser. Hier finden sie etwas Halt, auch können sie sich so etwas Verstecken. Was ihren natürlichen Verhalten sehr nahe kommt.
Diese kleinen Schalen kommen Schwimmend in ein kleines Aufzuchtbecken. Das alles wird nun mit zwei Scheiben abgedeckt. Der Wasserstand im Becken ist so hoch, dass die Schalen Leicht unter das Glas gedrückt werden. Ein kleinerer Spalt bleibt zwischen den Scheiben, so dass Luft zu den Tieren kommt.
Das Wasser im Becken ist 26/27 °C warm und so auch in den Schalen der Schlüpflinge. Alles geregelt, durch einen Heizstab mit Thermostat. In dieser Schale bleiben die Tiere meist bis zu vier Tage. Immer solange bis sich der Dottersack ganz zurück gebildet hat und die Nabelspalte sich anfängt zu Verschließen.
Alle zwei Tage wird alles gereinigt und das Wasser dabei gewechselt. Es wird getestet ob sie Mückenlarven fressen. Dies ist immer das erste Futter welches sie bekommen. Fressen sie, dann werden sie in das kleine Aufzuchbecken gegeben. Mit einem Wasserstand von ca.15 cm kommen sie sofort gut zurecht. Nun werden sie Täglich zweimal gefüttert. Mückenlarven, Wasserflöhe, Sandgarnelen, Bachflohkrebse, kleine Regenwürmer, das ist so das erste Futter was sie bekommen. Nach nur einer Woche fressen sie richtig gut ja gierig.
Auch haben sie nun ihre oval runde Form voll ausgebildet und auch der Panzer ist schon fester geworden.
Nun ist der Zeitpunkt gekommen, dass sie ins voll eingerichtete Aquaterrarium in den Schildkrötenkeller kommen. Die ersten Tage der Aufzucht verbrachten sie, am Südfenster unserer Küche. Je nach Jahreszeit und intensiver Sonne, musste hier auch schon mal Schattiert werden. Aber immer nur so viel, wie wirklich nur von Nöten. Schließlich ist ja gerade die Sonnenbestrahlung ein wichtiger Faktor bei der Aufzucht der Nachzuchten. Ein kleiner Steinaufbau im Wasser und eine Korkinsel zum Sonnenbaden gehört genau wie der Heizstab zur Grundausstattung dieses ersten Aufzuchtbeckens. Auch ein paar Pflanzenteile im Wasser, sind immer vorhanden. Auch hier muss das Becken ohne Filter alle zwei Tage Grund gereinigt werden, mit dem entsprechenden Wasserwechsel.
Übrigens ein Schlüpfling von Chrysemys picta dorsalis ist beim Schlüpfen ist ca. acht bis zwölf Gramm Leicht und ist etwa 2 bis 2,6 cm klein.
Auf noch eine Gegebenheit Mus ich hinweisen werden: immer wieder kommt es vor das Schlüpflinge beim Schlüpfen, noch im Ei auf den Rücken liegen. Hier ist es ganz Wichtig, dass man sie in die richtige Bauchlage dreht. Sonst sterben sie in den meisten Fällen. Warum diese Rückenlage, ich habe keine Erklärung dafür.
Persönliches: am Küchentisch sitzen, bei einer Tasse Kaffee ,mit einen selbst gebackenen Stück Apfelkuchen dazu, etwas Sonnenschein und dann den Tieren zu schauen wie sie agil im Sonnenlicht schwimmen, da Vergisst man Zeit und Stunde. Ist auch Armin Stettner mit seiner Frau so ergangen als sie mich einmal Besuchten.
Im voll eingerichteten Nachzuchtbecken im Keller ist der Wasserstand bis zu 58 cm hoch.
Alles kein Problem für die Nachzuchten. Von hier werden die Nachzuchten an sich Sachkundig gemachte Schildkrötenfreunde weiter Vermittelt. Immer wird darauf geachtet, dass auch ein artgerechtes voll eingerichtetes Aquaterrarium für die kleinen Chrysemys picta dorsalis vorhanden ist, bei ihrem neuen Besitzer.
Die Tabellen zu den Gelegen meiner Chrysemys picta dorsalis-Weibchen 2011 und 2012.
Wie Sie erkennen können setzte Weibchen 2.,2011 nur ein Gelege mit vier Eiern ab.
Weibchen 1.dagegen sechs Gelege mit insgesamt neunzehn Eiern, wovon aber einige Eier während des Erbrütens abstarben oder auch erst beim Schlüpfen (stecken blieben).
Weibchen 3.setzte 5 Gelege mit insgesamt 17 Eiern ab, die auch alle Erfolgreich erbrütet wurden.
Interessant ist auch, dass nicht unbedingt aus den größten und schwersten Eiern, automatisch die Schlüpflinge mit dem höchsten Gewicht schlüpften.
Anschließend die Daten von 2012.
Chrysemys picta dorsalis-Weibchen 1 | |||||||||
Datum | Gelege | Eier | Ei | Gewicht | Länge | Breite | Ink.Temp. | Zeit | Allgemeines |
18.06.11 | Nr.1 | 5 | 1 | 6,70 g | 3,37 cm | 1,87 cm | 30,5 °C | ------------ | stecken geblieben |
2 | 6,85 g | 3,38 cm | 1,94 cm | 30,5 °C | 59 Tage | 5,10 g-a.i.Ordnung | |||
3 | 7,20 g | 3,50 cm | 1,95 cm | 30,5 °C | 55 Tage | 4,90 g-a.i.Ordnung | |||
4 | 6,45 g | 3,18 cm | 1,84 cm | 30,5 °C | stecken geblieben | ||||
5 | 6,95 g | 3,31 cm | 1,93 cm | 30,5 °C | stecken geblieben | ||||
02.07.11 | Nr.2 | 4 | 1 | 7,05 g | 3,41 cm | 1,85 cm | 30,5 °C | 58 Tage | 5,15 g-a.i.Ordnung |
2 | 6,80 g | 3,41 cm | 1,84 cm | 30,5 °C | stecken geblieben | ||||
3 | 6,95 g | 3,39 cm | 1,86 cm | 30,5 °C | stecken geblieben | ||||
4 | 6,75 g | 3,41 cm | 1,81 cm | 30,5 °C | stecken geblieben | ||||
22.07.11 | Nr.3 | 3 | 1 | 7,25 g | 3,41 cm | 1,91 cm | 26,0 °C | 73 Tage | 5.15 g-a.i.Ordnung |
2 | 5,75 g | 3,09 cm | 1,80 cm | 26,0 °C | 66 Tage | 4,50 g.a.i.Ordnung | |||
3 | 6,90 g | 3,40 cm | 1,87 cm | 26,0 °C | 68 Tage | 5,50 g-a.i.Ordnung | |||
09.08.11 | Nr.4 | 2 | 1 | 7,45 g | 3,51 cm | 1,97 cm | 26,0 °C | 72 Tage | 6,20 g-a.i.Ordnung |
2 | 7,70 g | 3,58 cm | 1,97 cm | 26,0 °C | 74 Tage | 6,60 g-a.i.Ordnung | |||
21.08.11 | Nr.5 | 1 | 1 | 7,80 g | 3,59 cm | 1,97 cm | 26,0 °C | 73 Tage | 6,30 g-a.i.Ordnung |
11.09.11 | Nr.6 | 4 | 1 | 6,10 g | 3,22 cm | 1,82 cm | 30,0 °C | stecken geblieben | |
2 | 5,75 g | 3,23 cm | 1,71 cm | 30,0 °C | 58 Tage | 4,30 g-a.i.Ordnung | |||
3 | 6,50 g | 3,41 cm | 1,71 cm | 30,0 °C | 56 Tage | 4,90 g-a.i.Ordnung | |||
4 | 6,10 g | 3,31 cm | 1,71 cm | 30,0 °C | 56 Tage | 4,30 g-a.i.Ordnung | |||
12.06.12 | Nr.1 | 3 | 1 | 6,65 g | 3,25 cm | 1,88 cm | 26,0 °C | 70 Tage | 4,40 g-a.i.Ordnung |
2 | 7,15 g | 3,40 cm | 1,88 cm | 26,0 °C | 71 Tage | 5,20 g-a.i.Ordnung | |||
3 | 7,20 g | 3,34 cm | 1,91 cm | 26,0 °C | 72 Tage | 5,20 g-a.i.Ordnung |
Weibchen 2 | |||||||||
Datum | Gelege | Eier | Ei | Gewicht | Länge | Breite | Ink.Temp. | Zeit | Allgemeines |
18.05.11 | Nr.1 | 4 | 1 | 6,10 g | 3,19 cm | 1,82 cm | 26 °C | 74 Tage | alles ist Gut-10,19 g |
2 | 6,20 g | 3,21 cm | 1,81 cm | 26 °C | 74 Tage | 5,20 g-a.i.Ordnung | |||
3 | 6,70 g | 3,49 cm | 1,83 cm | 26 °C | 74 Tage | 5,30 g-a.i.Ordnung | |||
4 | 6,60 g | 3,29 cm | 1,83 cm | 26 °C | 75 Tage | 5,40 g-a.i.Ordnung | |||
30.05.12 | Nr.1 | 3 | 1 | 7,75 g | 3,49 cm | 2,04 cm | 26 °C | 70 Tage | beim schlüpfen Verstorben |
2 | 7,15 g | 3,32 cm | 1,92 cm | 26 °C | 69 Tage | 5,70 g-a.iOrdnung | |||
3 | 7,55 g | 3,43 cm | 2.01 cm | 26 °C | 71 Tage | 5,25 g-a.i.Ordnung | |||
30.06.12 | Nr.2 | 3 | 1 | 7,60 g | 3,47 cm | 1,95 cm | 30,2 °C | stecken geblieben | |
2 | 7,80 g | 3,50 cm | 1,95 cm | 30,2 °C | stecken geblieben | ||||
3 | 7,10 g | 3,41 cm | 1,94 cm | 30,2 °C | stecken geblieben |
Weibchen 3 | |||||||||
Datum | Gelege | Eier | Ei | Gewicht | Länge | Breite | Ink.Temp. | Zeit | Allgemeines |
14.07.11 | Nr.1 | 3 | 1 | 7,30 g | 3,58 cm | 1,97 cm | 26,0 °C | 69 Tage | 5,80 g-a.i.Ordnung |
2 | 6,85 g | 3,18 cm | 1,97 cm | 26,0 °C | 71 Tage | 5,65 g-a.i.Ordnung | |||
3 | 6,75 g | 3,33 cm | 1,97 cm | 26,0 °C | 69 Tage | 5,40 g-a.i.Ordnung | |||
01.08.11 | Nr.2 | 3 | 1 | 6,30 g | 3,31 cm | 1,88 cm | 26,0 °C | 72 Tage | 5,70 g-a.i.Ordnung |
2 | 6,70 g | 3,29 cm | 1,87 cm | 26,0 °C | 72 Tage | 5,70 g-a.i.Ordnung | |||
3 | 6,65 g | 3,29 cm | 1,87 cm | 26,0 °C | 73 Tage | 5,45 g-a.i.Ordnung | |||
14.08.11 | Nr.3 | 3 | 1 | 5,70 g | 3,03 cm | 1,82 cm | 26,0 °C | 71 Tage | 4,80 g-a.i.Ordnung |
2 | 7,05 g | 3,30 cm | 1,89 cm | 26,0 °C | 71 Tage | 6,40 g-a.i.Ordnung | |||
3 | 6,20 g | 3,29 cm | 1,88 cm | 26,0 °C | 71 Tage | 6,05 g-a.i.Ordnung | |||
28.08.11 | Nr.4 | 4 | 1 | 6,60 g | 3,31 cm | 1,89 cm | 26,0 °C | 71 Tage | 5,15 g-a.i.Ordnung |
2 | 6,36 g | 3,01 cm | 1,81 cm | 26,0 °C | 74 Tage | 5,00 g-a.i.Ordnung | |||
3 | 5,35 g | 2,98 cm | 1,81 cm | 26,0 °C | 72 Tage | 4,80 g-a.i.Ordnung | |||
4 | 7,10 g | 3,32 cm | 1,91 cm | 26,0 °C | 72 Tage | 4,75 g-a.i.Ordnung | |||
13.09.11 | Nr.5 | 4 | 1 | 6,55 g | 3,19 cm | 1,80 cm | 30,0 °C | 54 Tage | 6,35 g-a.i.Ordnung |
2 | 6,70 g | 3,19 cm | 1,95 cm | 30,0 °C | 55 Tage | 5,50 g-a.i.Ordnung | |||
3 | 7,15 g | 3,49 cm | 1,93 cm | 30,0 °C | 54 Tage | 5,55 g-a.i.Ordnung | |||
4 | 6,90 g | 3,32 cm | 1,93 cm | 30,0 °C | 56 Tage | 6,40 g-a.i.Ordnung | |||
07.06.12 | Nr.1 | 3 | 1 | 7,25 g | 3,28 cm | 2,06 cm | 26,0 °C | 71 Tage | 5,85 g-a.i.Ordnung |
2 | 6,50 g | 3,28 cm | 1,83 cm | 26,0 °C | 73 Tage | 5,30 g-a.i.Ordnung | |||
3 | 7,50 g | 3,41 cm | 1,99 cm | 26,0 °C | 74 Tage | 5,95 g-a.i.Ordnung | |||
26.06.12 | Nr.2 | 4 | 1 | 7,15 g | 3,40 cm | 1,90 cm | 26,0 °C | 73 Tage | 5.35 g-a.i.Ordnung |
2 | 6,80 g | 3,40 cm | 1,88 cm | 26,0 °C | 74 Tage | 5,25 g-a.i.Ordnung | |||
3 | 7,10 g | 3,40 cm | 1,91 cm | 26,0 °C | 74 Tage | 5,30 g-a.i.Ordnung | |||
4 | 6,90 g | 3,38 cm | 1,89 cm | 26,0 °C | 73 Tage | 5,85 g-a.i.Ordnung | |||
20.07.12 | Nr.3 | 3 | 1 | 7,40 g | 3,61 cm | 1,83 cm | 30,2 °C | 56 Tage | 5,70 g-a.i.Ordnung |
2 | 7,40 g | 3,59 cm | 1,88 cm | 30,0 °C | 54 Tage | 5,65 g-a.i.Ordnung | |||
3 | 6,80 g | 3,38 cm | 1,83 cm | 30,0 °C | 54 Tage | 5,50 g-a.i.Ordnung |
Winterstarre.
Die Winterstarre führen meine Chrysemys picta dorsalis im unverändert eingerichteten Aquaterrarium im Schildkrötenkeller durch. Oft ist ja zu hören und zu lesen, dass die Südliche Zierschildkröte nicht zu Kalt überwintern soll. Dass sie bei nur etwas niedrigeren Temperaturen auch im Wohnraum die Winterstarre absolvieren kann. Dieser Meinung bin ich nun ganz und gar nicht, denn nach meinen Erfahrungen findet gerade Chrysemys picta dorsalis erst bei sehr niedrigen Temperaturen zu einer tiefen Starre. Die gleiche Erfahrung hat auch Siegbert Schulz oder René und Michael Richter gemacht, sowie auch Volker Naths. Wir sind auch der Meinung, dass eine erfolgreiche Zucht nur mit ganz niedrigen Temperaturen im Winter erst möglich ist.
Bis Mitte Oktober wird die Wassertemperatur auf tagsüber 20 bis 22 °C gesenkt, nachts sinken die Werte um bis zu 4°C. Ab diesem Zeitpunkt bekommen die Schildkröten kein Futter mehr. Anfang November wird das Wasser bis auf Panzerhöhe abgelassen. Filter und Heizung werden ausgeschaltet, ebenso wird die Raumheizung auf null geregelt. Das Licht bleibt noch eine Woche für sechs Stunden am Tag an. Die Fenster bleiben offen und so sinken die Temperaturen weiter. Nach zwei Wochen liegen die Temperaturen bei 10 bis 12 °C. Die Tiere sind dann bereits sehr träge. Im weiteren Verlauf sinken die Temperaturen meist bis auf 4 °C ab. Ein Einfrieren des Kellers verhindert das Thermostat am Raumheizkörper.
Einige Schildkröten halten sich vollständig im Wasser auf, andere liegen mit einem Teil ihres Körpers außerhalb des Wassers. Einzelne Exemplare befinden sich jedoch vollkommen "auf dem Trockenen" (auf einem Stein). Immer wieder werden auch die Positionen gewechselt. Bis Mitte Februar kontrolliere ich alle fünf Tage, mit einer schwachen Taschenlampe ausgerüstet, die Becken und die Schildkröten.
Mitte Februar wird der Heizkörper wieder aufgedreht, und langsam erwärmt sich alles. Das Licht wird tagsüber für sechs Stunden eingeschaltet. Wichtig sind hier die UV-Strahler, damit Sonnenbäder genommen werden können. Nach einigen Tagen wir schrittweise der Wasserstand erhöht. Die Filter und die darin enthaltenen Thermoheizungen sind inzwischen wieder in Betrieb. Nach zehn bis zwölf Tagen erreichen sowohl Raum als auch Wassertemperatur etwa 20 bis 22 °C. Die Schildkröten fangen nun auch wieder an zu fressen. Zu Anfang bekommen sie Regenwürmer, Bachflohkrebse oder auch Süßwasser Garnelen, damit sich die Darmflora wieder aufbauen kann. So Beginnt, dann Anfang bis Mitte März die aktive Jahreszeit.
Krankheiten
Meine als erstes erworbenen Schlüpflinge haben im Herbst beim herunter kühlen des Raum und des Wasser zur Winterruhe eine Erkältung bekommen. Mein Fehler war das ich damals noch alles zu Langsam zu Vorsichtig angegangen bin, zur Winterruhe hin. Auch stand das Terrarium, mit den Nachzuchten etwas im Zug vom Fenster. Nach einer kurzen Behandlung von einem Reptilienkundigen Tierarzt war dies aber Behoben.
Weiter gibt es immer wieder mal ein paar Kratzer am Panzer, dies gibt sich aber immer wieder ohne tierärztliche Behandlung.
Mitbewohner
Während der aktiven Jahreszeit befinden sich Guppys und Saugwels in den Aquaterrarien. Die Guppys fressen kleine Futterreste der Schildkröten und sorgen damit für eine längere Laufzeit der Filter. Solange die Fischchen nicht schwächeln, geschieht ihnen nichts, anderenfalls sind sie ein ergänzendes, naturnahes Futter. Die Welse halten Steine, Wurzeln und Scheiben sauber. Extra gefüttert werden die Fische nicht.
Zusammenfassung
Mit Chrysemys picta dorsalis, der Südlichen Zierschildkröte haben wir eine der kleinsten und buntesten Wasserschildkröten. Gerade diese zwei Dinge machen sie für den Schildkrötenliebhaber besonders Interessant, und hier vor allen für den Neueinsteiger. Auch ist sie noch für einen überschaubaren, fairen Preis zu bekommen.
Richtig ist es das sie seit 2003, nicht mehr nach Europa eingeführt werden darf, so bleiben die Bestände, in freier Natur von uns Europäern Unangetastet.
Mich würde es sehr freuen, wenn durch diesen Bericht, artgerechter bei der Haltung und pflege mit der Rückenstreifen Schildkröte umgegangen wird. Auch würde es mich freuen, wenn dieser Bericht gerade dem Neueinsteiger, eine Hilfe sein kann.
Weiter würde es mich freuen, wenn sich noch mehr Tierfreunde mit der artgerechten Haltung und Pflege, von Wasserschildkröten beschäftigen würden. Denn in der freien Natur wird es in der nahen Zukunft kaum noch naturbelassene Gebiete geben, in denen diese Jahrtausende alte Schildkrötenarten überleben können.
Sollten Sie noch mehr über die Art "Chrysemys picta" mit ihren vier Unterarten erfahren wollen, dann Empfehle das Buch "Zierschildkröten" von Andreas S. Hennig. Gerade über die Entwicklungsgeschichte der vier Unterarten wird hier genau Berichtet.
Liebe Chrysemys-Freunde
Für alle die eine zweite Meinung über alle vier Unterarten der Gattung Chrysemys möchten, und vor allen die selbst eine oder mehrerer dieser Arten Halten und Pflegen möchten, ist dieses Buch „Zierschildkröten“ ,von Andreas S. Hennig, ganz einfach, ein Muss. Andreas Berichtet von seinen Erfahrungen und vieler Schildkrötenfreunde aus der AG-Schmuckschildkröten, mit dieser Gattung.