Graptemys oculifera

 

Graptemys oculifera

Pracht-Höckerschildkröte

Graptemys oculifera, - Pracht-Höckerschildkröte,– Baur, 1890

Graptemys oculifera-Weibchen

Zusammenfassung

Für mich ist die Gattung Graptemys mit all ihren Arten und Unterarten, die Interessanteste Schildkröte. Auch werde ich als Ü.60 iger meine noch verbleibende Zeit dieser Gattung, meine besondere Aufmerksamkeit widmen. Hier gilt es mit meiner Arbeit so viel wie nur möglich an neuen Graptemys Freunden zu gewinnen. So das diese Gattung weiterhin in Deutschland / Europa durch Nachzuchten uns erhalten bleibt. Immer in artgerechter Haltung, durch Schildkrötenfreunde mit der Entsprechender Sachkenntnis.

Neueinsteigern würde ich aber Raten zuerst eine Art wie Graptemys nigrinoda nigrinoda

zu Pflegen und erst wenn hier genügend Erfahrungen gesammelt wurde, es mit einer Art, wie G.oculifera oder G. flavimaculata zu Wagen.

Ein Ziel das ich schon lange Verfolge, wäre ein Interessen-Gemeinschaft-Graphems mit Anlehnung an die DGHT (Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde) und den ISV (Internationale Schildkröten Vereinigung- Österreich). Die Erfahrung Zeigt nur ganz schwer zu verwirklichen, aber vielleicht trägt ja dieser Bericht dazu bei. Ein Ziel wäre es auch alle 13 anerkannten Arten in Europa erfolgreich zu Züchten.

Graptemys oculifera-Männchen.

Danksagung

Hier muss ich mich vor allen bei denen Bedanken die mir im Laufe von vielen Jahren mit Rat und Tat beistanden, sowohl mündlich als auch per Mail. Weiter bei denen ,deren Berichte ich zu Graptemys, mit großem Interesse lesen durfte. Wie da wären: Dr. Reiner Praschag, Siegbert Schulz, Dr. Beate Pfau, Stephan Böhm, Holger Vetter, Armin Stettner, Hans-Dieter Philippen, Stefan Hertwig, Maic Schilde, Elke Grunwald, Ingo Pauler, Elmar Meier, Peter Buchert, Andreas S. Hennig, Dr. Robert L. Jones, Xaver Wapelhorst, Robert Hentschel, Marcel Walz.

Graptemys oculifera "Carapax" Rückenpanzer.

Anmerkung zu Bildern.

Dem Autor fällt immer wieder auf, sowohl im Internet als auch in Zeitschriften, tauchen Bilder von extrem schönen Schildkröten auf, so wie sie in der Natur oder in menschlicher Obhut nicht vorkommen, und auch von ihm noch nie gesehen wurden.

Das äußere Erscheinungsbild (Morphologie) wurde ganz einfach verschönert. Sei es durch besonders vorteilhaftes Licht (Strahler), durch einfetten der Tiere um die Farben besser heraus zu stellen oder auch ganz gezielt am Computer in diversen Programmen. All dies hält der Autor nicht für Sinnvoll, da dies nur eine Verfälschung von Wildtieren darstellt. Gerade Neueinsteigern gaukelt man hier etwas vor, die dann sehr Enttäuscht sein könnten, wenn sie die Tiere das erste Mal zu sehen bekommen. Auch erinnert es mich mit Grausen an Haustierausstellungen mit geteilten Hunden, Katzen usw. Wir Terrarier mit unseren Wildtieren brauchen so etwas doch nicht, nicht in Deutschland und Europa?

Graptemys oculifera "Plastron" Bauchpanzer

 

Einleitung

Mit Graptemys oculifera der Pracht-Höckerschildkröte, haben wir wohl eine der bekanntesten Höckerschildkröten aus der Gattung „Graptemys“. Für viele Schildkrötenfreunde ist Graptemys oculifera eine der schönsten Wasserschildkröten überhaupt. Graptemys oculifera zählt zu den schmalköpfigen Höckerschildkröten, wie auch die bekannten Arten Graptemys nigrinoda und Graptemys flavimaculata. Bei diesen drei Arten sprechen die Amerikaner gern von den „Swabacks“ (Sägerücken). Dem liegt die deutliche Zahnung der hinteren Marginalia des Carapax (Rückenpanzer) zugrunde. In der Literatur wird die Größe bis 22 cm für die Weibchen und bis 12 cm für die Männchen von Graptemys oculifera angegeben (z.B. H. Vetter, Band II „Turtles der World“).

Da Schildkröten wie alle Reptilien nicht nur bis zur Geschlechtsreife wachsen, sondern bis ans Lebensende, dürften die hier Vermessenen Tiere einmal von Natur aus sehr Große und zum anderen auch schon sehr alte Tiere gewesen sein. Der Autor selbst hat adulte eierlegende Weibchen von ca. 14 bis 16 cm und Männchen um die 8 cm, in menschlicher Obhut beobachten können (A. Stettner, Dr. R. Praschag). Dies dürfte auch die Größe der beiden Geschlechter im Normalfall sein, da die Tiere des Autors in etwa auch dieser Größe entsprechen. (hierzu siehe bitte genaueres auf der Tabelle „Wachstum, Graptemys oculifera“). So zählt Graptemys oculifera mit zu den kleineren Arten der Gattung Graptemys, was sie für die Wasserschildkrötenliebhaber besonders Interessant macht, da werden nicht ganz so große Aquaterrarien gebraucht für eine artgerechte Haltung, in menschlicher Obhut.

Nachzuchttiere von Graptemys oculifera sind so gut wie nicht mehr nach Europa einzuführen. Wildtiere aus ihren natürlichen Habitat (Verbreitungsgebiet) schon gar nicht, da Graptemys oculifera und Graptemys flavimaculata in den USA als „federal protected“ also unter strengsten Schutz gestellt wurden.

So sollten Graptemysliebhaber in Deutschland und Europa diese Arten immer mit dem Ziel halten, sie auch zu Züchten. Immer Vorausgesetzt sie haben adulte Tiere als Zuchtgruppe zur Verfügung, da es in Deutschland und ganz Europa aber nur wenige Tiere von Graptemys oculifera gibt, und so vor allen kaum Zuchtgruppen vorhanden sind, daher ist es auch nicht einfach Nachzuchten zu erwerben.

Extreme Tierschützer möchten, dass keine Wildtiere in menschlicher Obhut gehalten werden. Ein Ansinnen welches durchaus zu verstehen ist, wenn es von solchen Tierschützern Vorgetragen wird, die sich zuvor auch Sachkundig gemacht haben.

Graptemys oculifera, 2.Männchen beim Krallenzittern.

Systematik

Klasse: Reptilien (Reptilia)

Ordnung: Testudines (Schildkröten)

Unterordnung: Cryptodira (Halsbergerschildkröte)

Familie: Emyidea (Neuweltliche-Sumpfschildkröte)

Gattung: Graptemys (Höckerschildkröten)

Art. Graptemys oculifera (Pracht-Höckerschildkröte.

 

 

Erstbeschreibung

Georg BAUR (1890): On the Characters and Systematic Position of the large Sea-Lizards, Mosasauridae. Science, (Ser.1) 16: 262

Graptemys oculifera wurde 1890 von BAUR als Malacoclemmys oculifera erstmals wissenschaftlich beschrieben, obwohl sie 1857 von AGASSIZ als Graptemys lesueuii“ auf einem Bild gezeigt und erwähnt wurde (S. Böhm, SCALIA 3/2011).

 

Etymologie

oculus = Ring, ferre = tragen   oculifera = Ringe tragend, in Anspielung auf die deutlichen Ringmuster am Carapax (=Rückenpanzer). (S BÖHM 2011)

Graptemys oculifera,Nachzucht 11 Tage jung.

Schutzstatus

CITES Appendix III (international), vulnerable (IUCN Red List), federal protected (national).

(S. Böhm SACALIA 3/2011)

2008 wurden alle Arten der Gattung Graptemys von der Washingtoner Artenschutzkonferenz auf Anhang III eingestuft, was im Wesentlichen Bedeutet, dass der internationale Handel kontrolliert wird. Alle Staaten der EU gelten als ein Land und so sind in allen EU-Staaten Graptemys frei zu Handeln und auch in Deutschland nicht Meldepflichtig.

Für eine Weitergabe in einen nicht EU Staat, wie z. B. die Schweiz wird eine Aus und Einfuhrgenehmigung gebraucht. Hauptzuständiger ist in Deutschland hierfür das Bundesamt für Naturschutz, in Bonn.

Laut einer Notiz von SELMAN & JONES 2011 werden derzeit alle Graptemys spp. Bezüglich einer Hochstufung von im Washingtoner Artenabkommen von Anhang III auf Anhang II überprüft. Dieser Schritt würde wohl das völlige Erliegen des internationalen Handels mit der Gattung „Graptemys spp.“ bedeuten, der jetzt schon sehr gering ist (S. Böhm SACALIA 3/2011). Außer den drei Unterarten die noch immer als Farmnachzuchten importiert werden und im Zoohandel zu bekommen sind. Die da sind: Graptemys pseudogeographica pseudogeographica (Falsche-Landkarten-Höckerschildkröte), Graptemys pseudogeographica kohnii (Mississippi-Höckerschildkröte) und Graptemys ouachitensis ouachitensis (Ochita-Höckerschildkröte).

Von den USA wurden Graptemys oculifera und Graptemys flavimaculata als „federal protected“ eingestuft, was so viel bedeutet, wie die Tiere sind strengstens geschützt. So dürfen der Natur keine Tiere dieser zwei Arten entnommen werden. Auch dürfen sie nur außerhalb ihres eigentlichen Verbreitungsgebietes (USA) in menschlicher Obhut gehalten werden. Dem Autor ist bekannt, das Züchter nur für den Bundesstaat in dem sie Wohnhaft sind und die Tiere gezüchtet haben eine Vermarktungserlaubnis bekommen. Nachzuchten dieser beiden streng Geschützten Graptemys Arten wurden Nachweislich 2011 in den USA ca. doppelt so Teuer wie in Europa gehandelt. Was bei den Züchtern zum Teil mit Unverständnis beobachtet wurde. Vor allen bei den Käufern.

Um die Tiere zu Schützen ist es ganz Wichtig ihren Lebensraum zu schützen, zu Erhalten.

Bei der immer größer werdenden Anzahl von Menschen, auf unserem Planeten, mit immer größeren Ansprüchen von diesen, wird der Lebensraum solcher Tiere, wie den Wasserschildkröten immer mehr Reduziert. Sei es durch Verbauung der Flussläufe, Ansiedlung von menschlichen Wohnraum oder Industrie. Hierbei werden auch Flussläufe gereinigt, sei es auch nur zur Freizeitgestaltung der Menschen oder um die Flüsse besser mit Schiffen befahren zu können. Auch wird viel zu Oft der Urwald, die Wildnis bis direkt ans Flussufer in Kulturland umgewandelt. Auch entstehen hierbei Wanderwege oder befahrbare Straßen direkt neben dem Fluss. Bei all diesen Eingriffen in die Natur, entsteht immer weniger Lebensraum für die hier heimischen Wildtiere.

Pearl-River.

Graptemys legen ihre Eier auf Sandbänken im Fluss oder am Flussufer ab. Wird solch ein Fluss nun Schiffbar gemacht, dann werden diese in der Regel beseitigt. Aber gerade auf diesen sonnig-schwülen, in den Sommermonaten sehr warmen Sand, Kies können die Gelege sich nur entwickeln. Sind keine Sandbänke mehr Vorhanden kommt es auch zu keinen Nachzuchten mehr, die Art stirbt aus. Sollten die Eier im nahen Gelände im Schatten von Sträuchern und Bäumen abgesetzt werden und sollte es hier zum Schlupf von Nachzuchten kommen, dann kann das Geschlechterverhältnis, sich zu Gunsten von mehr Männchen entwickeln. Da die höheren Bruttemperaturen die dazu führen, dass weibliche Schlüpflinge sich entwickeln können, nicht mehr erreicht werden (HORNE ET AL. 2003).Es kommt zu einer Schieflage der Geschlechter, die auch zu immer weniger Schlüpflingen führt.

Sich Sachkundig gemachte Tierschützer, wie in der Einleitung Angesprochen, werden bei dieser Sachlage, es sich mehrmals Überlegen eine Wildtierhaltung in menschlicher Obhut abzulehnen. Für das Halten von Wildtieren nur in artgerechter Pflege, dafür bekommen sie auch die Stimme des Autors. Was nun aber eine artgerechte Haltung und Pflege für die jeweilige Wildtierart ist, dass kann nur der erfahrene Terrarier herausfinden und bestimmen oder wenn ausreichend Geld zur Verfügung gestellt wird auch die Herpetologen bei ausführlichen Feldbeobachtungen, über einen längeren Zeitraum hinweg.

Ganz Wichtig wäre es naturnahe Uferzonen von einigen hundert Metern Breite zu belassen, wie es hier in Deutschland z.B. an der Isar zwischen Moosburg und München, zum Teil sehr gut gelungen ist. Auch müssen sonnige Sandbänke erhalten bleiben, denn nur dann ist eine erfolgreiche Arterhaltung der Schildkröten möglich.

Pearl-River.

Erscheinungsbild

In den ersten Tagen, gleich nach dem Schlüpfen haben die kleinen Graptemys oculifera noch einen sehr hellen ins hellgrau gehenden Rückenpanzer (Carapax). Die Zeichnungen auf ihm sind noch sehr verwaschen Blass. Aber schon nach nur wenigen Tagen fängt alles an dunkler zu werden. So kommt es sehr schnell zur einen Farbe die annähernd der ein adulten Tier ist. Aber erst im zweiten oder dritten Lebensjahr hat eine Graptemys oculifera ihre volle Farbgebung, mit den dazugehörenden Zeichnungen erreicht. Diese für unser menschliches Auge und für unser Empfinden wohl schönste Zeit hält aber nur bis etwa zur Geschlechtsreife an. Ab hier werden die Tiere vor allen die Weibchen immer dunkler und die Farben werden Verwaschener. Diese Anhaltende Periode bis zum Tod, schreitet aber von Tier zu Tier schneller oder auch langsamer voran.

Auch wechselt das Aussehen über den Zeitraum eines Kalenderjahres sich. Gleich nach dem Schildenwechsel sehen die Tiere glatt mit strahlenden Farben halt wie geschleckt aus. Aber dies verstumpft langsam wieder. Die alternden Panzerschilde werden Stumpfer und Rauer und so werden die Farben auch immer mehr unansehnlicher, bis halt zum kommenden Schildenwechsel. Schlüpflinge und semiadulte Tiere die sehr schnell wachsen, wechseln die Schilde bis zu fünf Mal im Jahr. Adulte Geschlechtsreife Tiere nur noch einmal im Jahr, meist im Juli / August. Auch das Futter spielt für die Farbe der Tiere eine große Rolle. Füttert man sehr viel Krustentiere wie Süßwasser Garnelen, dann werden die Farben intensiver, vor allen die Rottöne. Das gleiche geschieht, wenn Pellets mit Astaxantin oder Canthaxantin Anteilen gefüttert werden, wie sie zum Beispiel bei der Lachszucht Verwendung finden, um dem Fleisch eine schöne rosarote Farbe zu geben. Hier sieht man dann oft nach dem gerade erfolgten Schildenwechsel, durch die noch sehr glasigen Schilden, die leicht roten Knochen, die ebenfalls zurückzuführen sind auf die zwei genannten Mittel. Neueinsteiger lassen sich gerade durch dummes Internetgerede,

einreden Ihre Tiere hätten eine Blutvergiftung (Schildkrötenforen).

Pearl-River

So aber nun zu den Farben, dem äußeren Erscheinungsbild, adulter Graptemys oculifera.

Der Rückenpanzer (Carapax) variiert sehr in seiner Grundfarbe, von dunkel olivgrün, oft aber auch ins bräunliche gehend, bei ganz alten Tieren dann auch ins stumpfe antrazitschwarz Übergehend.

Auf den Schilden des Carapax sind in ganz feinen Abstufungen die Jahresringe erkennbar. Ganz Markant sind aber die wie unregelmäßig aussehenden Eheringe, sehr dicke ringartige Zeichnungen zu sehen. Ganz typisch für Graptemys oculifera. Auf den Schilden links und rechts direkt neben dem Mittelkiel sind es aber unregelmäßige strichartige Zeichnungen.

Auf den Randschilden kommt es meist nur zu etwa halben Ringen. Ansonsten sind die Ringe auf den weiteren Schilden voll Rund. So machen gerade diese Ringe und Zeichnungen jede Graptemys oculifera einzigartig und so sind sie immer leicht zu Unterscheiden. Genau wie die Farbe der Ringe/Zeichnungen ist auch fast immer die Grundfarbe des Bauchpanzers (Plastrons). Bei Jungtieren sind direkt links und rechts neben den Nähten immer gut zu erkennen unregelmäßig dicke Streifen. Mit dem Alter verwaschen diese aber immer mehr, so dass sie dann meist wie dunklere Flecken ausschauen. Im Zentrum der Schilde ist aber immer noch die Grundfarbe des Panzers erkennbar.

Pearl-River.

Kopf, Hals, Beine und Schwanz, alle Weichteile halt, haben meist die Grundfarbe des Rückenpanzers, nur halt Matter. Auf diesen Weichteilen befinden sich unterschiedliche,

dünne Linienzeichnungen. Auch mal etwas dicker, aber immer Unregelmäßig und auch schon mal Unterbrochen. Hinter jedem Auge ist ein unregelmäßiger auffallender Punkt/Tropfen, der aber auch schon mal in eine dicke Linie übergehen kann. Immer alles sehr Variabel. Die Farbe dieser Zeichnungen ist Elfenbeinweis, mal mehr Mal weniger intensiv (Futter).

Mit der Geschlechtsreife wird der Schwanz des Männchens immer dicker und länger und die Kloagenspalte befindet sich dann etwa 1 cm hinter den hinteren Carapaxschilden. Beim Weibchen schließt sie genau mit dem Rand die Schilde ab. Das Plastron ist beim Männchen Konkav, also nach innen gewölbt. Beim Weibchen wölbt es sich nach außen. Die Krallen an den vorderen Gliedmaßen des Männchens, werden mit der Geschlechtsreife immer Länger. Der Körper des Weibchens ist wesentlich höher als der nur Flache des Männchens. Gut zu erkennen, wenn die Weibchen eierlegend sind und so ihre volle Körpergröße erreicht haben.

Pearl-River.

Freilandökologie

Man sollte meinen in einem hochentwickelten Land wie der USA, ist Flora und Fauna weitgehenst Erforscht. Nur ist dies Leider nicht so. Gerade bei der Gattung Graptemys gibt es hier noch sehr viel zu tun.

Bekannt ist das alle Graptemys Arten an meist nur kleineren Flusssystemen ihr Verbreitungsgebiet haben. So auch Graptemys oculifera am Pearl-River und seinen Nebenflüssen. Interessant ist auch das all diese Flüsse im Golf von Mexiko entwässern.

Hier in diesem Abschnitt Freilandökologie beziehe ich mich nun weitgehenst auf mündliche Aussagen im Wesentlichen von Siegbert Schulz/Eschbach und Dr. Reiner Praschag/Graz.

Siegbert Schulz bereiste über Wochen die Südstaaten Nordamerikas, mit dem Motorrad, immer auch mit dem Ziel gerade Graptemys – Verbreitungsgebiete / Flusssysteme sich anzuschauen. Was ihn am meisten Beeindruckte, er empfand das Tageslicht als sehr hell und so sehr intensiv.

Dr. Reiner Praschag ist über Jahrzehnte hinweg viele male an den Flusssystemen und so den Habitaten der Graptemys Arten gewesen. Als sehr guter Schwimmer ist er immer wieder über Kilometer hinweg in den Flüssen geschwommen, um gerade die Arten der Gattung Graptemys genauestens zu Beobachten. Denn Hinweis die Tiere so am besten Beobachten zu können, bekam er in jungen Jahren, von einem Biologieprofessor, einer Universität der USA. Dieser nahm ihn auch zu einer Exkursion mit um einiges über Graptemys zu Erforschen. Noch heute im fortgeschrittenen Alter Reist er immer wieder in die USA, um die Tiere auf diese Art zu Beobachten.

Pearl-River.

Da die Verbreitungsgebiete der Gattung Graptemys auf den gleichen Breitengraden wie Mitteleuropa und Nordafrika liegen, können wir hier schon einiges vergleichbare ersehen, um die Tiere Artgerecht zu Halten.

So gibt es für die Tiere genau wie in Europa Sommer und Winter, eine aktive und eine inaktive Jahreszeit für einen Wechselwarmblüter, wie es ein Reptil, wie es unsere Schildkröten es auch sind. Die Körpertemperatur ist immer von der Außentemperatur abhängig und passt sich dieser an.

Wichtig zu wissen ist, dass die Durchschnittstemperatur in den Bundesstaaten Nordamerikas gerade im Sommer um einiges höher ist, wie bei uns in Deutschland und auch in Europa (siehe hierzu auch die Klimatabellen).Auch sind die Übergangszeiten Herbst und Frühjahr nicht so wechselhaft und Schmuddelig wie hier in Deutschland. Vor allen sind sie kürzer. Hier heraus können wir ersehen, dass es fast nicht möglich ist Graptemys in Deutschland in naturnahen Gewässern zu halten. Eine Ausnahme macht vielleicht Graptemys geographica (die Echte-Landkarten-Höckerschildkröte), die in einem großen Habitat verbreitet ist, was Untypisch für Graptemys Arten ist, welches bis nach Kanada reicht und sie so in kühleren Regionen vorkommt.

Am Pearl River mit Sandbank.So wie sie die Weibchen mögen,um ihre Gelege abzusetzen.

Die aktive Jahreszeit für die Gattung Graptemys beginnt mit den ersten warmen Sonnentagen im Frühjahr. Die Tiere kommen aus den Winterquartieren um sich in der Sonne Aufzuwärmen, sei es an der Wasseroberfläche schwimmend oder auch auf ins Wasser gefallene Bäume (Stämme, Astwerk). Wichtig für die sehr scheuen Graptemys ist, dass sie bei Gefahr direkt ins Wasser springen können, um Abzutauchen, um so der Gefahr zu entkommen. Gerade an unzugänglichen Stellen am Fluss, mit ins Wasser gefallenen Bäumen und Sandbänken in der Nähe sind die Tiere meist anzutreffen. Ist nun noch genügend Futter Vorhanden, dann sind sie meist auch Standorttreu. Wie hat Dr. Wiesner, der ehemalige Direktor des Münchner Zoos einmal gesagt, für Wildtiere sind drei Dinge Wichtig „genügend Futter; Schutz vor Fressfeinden und die Möglichkeit ihre Art zu erhalten“.

Ist nun das Wasser über ca.18 °C warm und kommen die Tiere beim Sonnen auf ihre Vorzugtemperatur (Vermutlich ca. 31 °C) dann wird auch wieder mit der Nahrungsaufnahme begonnen. Nach einem ausgiebigen Sonnenbad, wird im Fluss nach Futter gesucht. Dr. R. Praschag konnte hierbei Graptemys in bis zu sechs Metern Tiefe beobachten. Als sehr gewandte Schwimmer ist dies für Graptemys Arten gar kein Problem, auch gegen starke Strömungen nicht. Bei der Futteraufnahme muss man zwischen schmalköpfigen und großköpfigen Weibchen unterscheiden. Während die großköpfigen Weibchen immer auch Größer sind, als die Schmalköpfigen und mit einem großen sehr Muskulösen Kauwergzeug ausgestattet sind, sind sie so in der Lage mit diesem Muscheln und Schnecken-Gehäuse zu knacken. So haben sich viele Weibchen der Großköpfigen Arten auf Mollusken regelrecht spezialisiert.

Graptemys oculifera,beim Sonnen im Pearl River.

Die schmalköpfigen Weibchen hingegen fressen hauptsächlich Wirbellose. Auch werden von ihnen mit ihren oberständigen Hornscheiden gerne Algen mit den in ihnen lebenden Lebewesen, von Ästen und Steinen abgeweidet. Wie zum Beispiel Süsswasserschwämme. Männchen die immer viel kleiner als die Weibchen sind, typisch für alle Graptemys Arten, gerade bei den Großköpfigen, sind so auch nur in der Lage das Futter aufzunehmen, wie es die kleinköpfigen Weibchen tun. So leben im Pearl-River-Flusssystem zwei Graptemys Arten, die bei der Futterauswahl der Weibchen unterschiedlicher nicht sein können und so keine Futterkonkurrenz kennen. Aus eigener Erfahrung kann der Autor berichten, das weibliche Graptemys (G.oculifera u. G.nigrinoda nigrinoda), ein Vielfaches an Futter fressen, als ihre Männchen. Bei Graptemys barbouri ist das mehr als das Zwölffache (eign. Beobg.).

Eine Abwechslungsreiche Ernährung ist für die Tiere auch in freier Natur sehr Wichtig. Meist ist es aber so, das Futter genommen wird, welches Jahreszeitlich bedingt am häufigsten vorhanden ist. Es kann aber davon Ausgegangen werden, dass über das Jahr gesehen, alles das was zur Gesunderhaltung der Tiere von Nöten ist, ihnen auch als Futter zur Verfügung steht.

Haben die Tiere nun genügend Futter aufgenommen, dann suchen sie wieder das Sonnenbad, um ihre im Wasser abgekühlte Körpertemperatur auf Vorzugstemperatur zu bringen, um richtig Verdauen zu können. In den warmen Sommermonaten, bei ausreichend warmem Wasser wird auch im Wasser geruht. Meist hinter Steinen oder im Schutz von Pflanzen, um ein wenig der Strömung zu entgehen.

Dieser Vorgang der Futteraufnahme und des Sonnenbadens kann sich im Laufe eines Tages wiederholen.

Ein weiters Bild,vom Pearl river

Gleich im Frühjahr, noch im kalten Wasser kommt es zu Paarungen. Das Männchen Umschwimmt das Weibchen, schwimmt über das Weibchen, stellt sich vor den Kopf des Weibchens und hier kommt es dann auch zum Krallenzittern. Hierbei wird das Weibchen auch von den Krallen an Kopf und Hals berührt, gestreichelt. Oft für unser menschliches Verständnis auch sehr Grob. Dieser Balzvorgang kann sehr unterschiedlich lang sein. Von wenigen Minuten bis hin zu Stunden. Ist das Weibchen zur Paarung bereit, dann verhält es sich ruhig, fast immer am Boden liegend und lässt das Männchen Aufreiten. Der Schwanz wird etwas nach oben gedreht, so dass das Männchen seinen Geschlechtslappen in die Kloake des Weibchens einführen kann. Dieses geschieht sehr sehr schnell und ist fast nicht zu Beobachten. Der nach innen gewölbte Bauchpanzer des Männchens ist beim Aufreiten von großem Vorteil. Was man aber bei Graptemys nicht beobachten kann, ist das sich die Männchen mit den langen Krallen an den Vordergliedern, am Rand der Carapaxschilden festklammern. Hierfür sind die Männchen ganz einfach zu klein. Sie hängen fest verbunden mit dem Weibchen irgendwie sehr Hilflos am Weibchen. Nach der Erfahrung des Autors, muss eine solch festverbundene Paarung über 12 Minuten dauern um das Sperma erfolgreich ins Weibchen zu übertragen.

Wird sie schneller beendet, dann kommt es nicht zu befruchteten Eiern.

Graptemys oculifera Weibchen,bei der Eiablage,am Pearl-River.

Schüttelt das Weibchen Vorzeitig das Männchen ab, dann kann man für kurze Zeit einen Trichterförmigen Geschlechtslappen sehen. Dieser ist in etwa so groß wie die Blüte einer Zaunwinde. Die Farbe ist antrazitschwarz und es ist sehr schön Anzuschauen wie er für kurze Zeit im Wasser hin und her, wie vom Winde umweht in diesem sich wiegt. Streift das Weibchen das Männchen nach 12 bis 15 Minuten, nach Erfolgreicher Sperma Übertragung ab, dann ist nur ein Erbsengroßer Knuppel zu sehen. Aber auch der wird in nur ganz kurzer Zeit vom Männchen eingezogen. Laut eines Berichtes von Dr. Thomas Friz, (Salzburg, 2010) Veterinär an der Auffangstation für Reptilien in München, sitzen beim Männchen die Hoden am höchsten Punkt, in der Mitte vom Rückenpanzer. Also doch recht weit von der Kloake entfernt. So erklärt sich auch die lange Verweildauer bei einer Erfolgreichen Verpaarung. Es dauert halt seine Zeit bis das Sperma durch den Samenstrang ins Weibchen gelangt ist und hier an der Richtigen Stelle zum Aufbewahren gelagert wird. Auch hier hat Dr. Friz eine Vermutung geäußert, die aber noch nicht Wissenschaftlich bewiesen ist. Das Sperma wird vermutlich in Darmfalten7Taschen gelagert und von dort zur gegebenen Zeit zum Befruchten der Eier herangezogen. Graptemys Weibchen lassen sich in der Regel im Jahr nur einmal Begatten, das dabei Übertragene Sperma muss für eine Saison ausreichten. Bei meist nur zwei bis drei Gelegen in der freien Natur ist dies auch gegeben.

Graptemys pearlensis-Weibchen am Pearl River, mit Blutegel über dem linken Auge.

Im Spätsommer, Herbst des vergangenen Jahres haben die Weibchen schon die nur Stecknadelkopfgroßen Follikel gebietet. Diese Entwickeln sich nun weiter, bis hin zum fertigen Ei. Erfahrungsgemäß sind das bei Graptemys oculifera zwei bis vier weichschalige Eier pro Gelege. Je nach Wetter werden diese Gelege im Mai/ Juni aber auch schon mal erst im Juli abgesetzt.

In der Regel werden, die Gelege gleich in den frühen Morgenstunden, gerne nach einem warmen Regen am Vortage, auf den schon erwähnten Sandbänken abgesetzt. Das Weibchen gräbt mit den Hinterbeinen die Nistgrube aus. Bei Graptemys oculifera ist diese, je nach Größe des Weibchens so um die 12 cm Tief. Ist die Nistgrube ausgehoben, dann hockt sich das Weibchen so, dass der hintere Teil in die Nistgrube herein ragt. Nun werden die Eier hineingelegt. Ist dieser Eiablagevorgang beendet, dann wird die Grube sofort mit dem zuvor ausgehoben Material wieder gefüllt. Mit den Gliedmaßen wird das Erdreich etwas fest gedrückt und anschließend wird mit dem Plastron noch einmal über das Ganze hinweg gerutscht, so dass kein Fressfeind dieses Gelege möglichst findet.

Alles in allen dauert der ganze Vorgang der Eiablage bei Graptemys nur ca. eine Stunde. Es muss ja schnell gehen, so dass erst gar keiner der Fressfeinde es schon hierbei entdeckt. Fressfeinde sind für die Gelege hauptsächlich Waschbär, Fuchs und auch Raubvögel.

Für das Weibchen ist nun soweit alles Erledigt. Das Gelege bleibt sich selbst Überlassen und auch später die Schlüpflinge sind von Anfang an auf sich alleine gestellt.

Je nach Temperatur entwickeln sich diese Schlüpfling im Ei langsam oder auch zügig. So kann es um die 55 bis 120 Tage dauern bis die Schlüpflinge sich voll entwickelt haben. Bei hohen Temperaturen und hierdurch einer kurzen Entwicklungszeit sind es meist Weibchen und Umgekehrt bei langer Entwicklungszeit und kühlere Temperaturen bedeutet es, dass es meist Männchen sind. Das genaue Geschlecht der einzelnen Tiere ist aber erst nach Jahren zu bestimmen.

Graptemys pearlensis-Weibchen,im Verbreitungsgebiet,am Pearl-River.

Die fertigen ausgebildeten Schlüpflinge verlassen ebenfalls gerne, die Nistgrube am frühen Morgen, auch meist nach einem Regen in der Nacht oder am Vortag. So schnell wie möglich versuchen sie nun das nahegelegene Gewässer zu Erreichten. All dies Tun sagt ihnen der von der Natur her angeborene Instinkt. Hier im nahen Wasser suchen sie Schutz, im Flachwasserbereich, der immer etwas Wärmer ist, im dichten Wasserpflanzenwuchs. In den Wasserpflanzen, finden sie auch reichlich Kleinstlebewesen, als erste Nahrung. Auch können sie geschützt zwischen den Pflanzen, ihre ersten Sonnenbäder nehmen. So wird der noch Gummiweiche Panzer immer fester, was sie wiederum für die Fressfeinde uninteressanter macht.

Die Kleinen wachsen in den ersten Tagen und Wochen recht zügig und umso größer sie werden, umso Mutiger werden sie und trauen sich so in immer tieferes Wasser. Gut Schwimmen können sie vom ersten Tag an.

So vergeht die aktive Jahreszeit, sowohl für die Adulten Tiere als auch die Schlüpflinge und semiadulten Tiere mit Sonnenbaden und Fressen. Mit Beginn der inaktiven Jahreszeit müssen sie topp-fit sein, um diese gut überstehen zu können. Kranke und schwache Tiere werden den Winter nicht Überleben. Alles eine Sache der natürlichen Auslese, die immer nur der Arterhaltung dient.

Flusssystem,Pearl-River,mit idealer Sandbank,zur Eiablage.

Im Herbst, auch hier im kalten Wasser kommt es vereinzelt zu Paarungen bei der Gattung Graptemys. Die Regel ist aber das Frühjahr.

Sind die Temperaturen nicht mehr so hoch und die Tage werden immer kürzer, dann wird die Nahrungsaufnahme auch geringer, und dann auch ganz eingestellt. So das die Schildkröten mit fast leeren Magen, Gedärm in die Winterstarre gehen. Es wird vermutet dass es so zu keinen Infektionen von innen heraus kommen kann, während der monatelangen Winterstarre. Man spricht von einer Winterstarre und nicht von einer Winterruhe oder gar einem Winterschlaf, weil die Tiere als Wechselwarmblüter nur noch eine ganz geringe Körpertemperatur aufweisen. Auch geht der Herzschlag immer weiter zurück, so kommt es am absoluten Tiefstpunkt der Starre, nur noch zu fünf Herzschlägen in zwei Minuten. Dieser absolute Tiefpunkt dürfte bei ca. 4 °C liegen. Also die Klammen, steifen Tiere schlafen nicht sondern sie fallen in eine tiefe Starre.

Verbringen tun sie diese meist am Boden im Schlamm der Gewässer eingegraben, aber auch in Höhlen am Ufer, z. B. Von Bisamratten oder Bibern. Auch kann es schon mal vorkommen, dass sich die Tiere im tiefen Laub in Ufernähe eingraben.

Bei dieser tiefen Starre wird aber auch in ganz, ganz geringen Mengen Sauerstoff gebraucht. Hier gibt es auch noch keine genaueren wissenschaftliche Erkenntnisse. Vermutet wird dass der Sauerstoff aus dem Wasser der Analblase entnommen wird.

Während solch einer Starre wird auch so gut wie keine Energie gebraucht und so muss ein Reptil, wie die Schildkröten sich auch keine Fettreserven anfressen. Da der Körper von einem Panzer umgeben ist, ist dies auch fast nicht möglich. Erleben durfte der Autor selbst, dass seine Graptemys, wehrend der fast viermonatigen Winterstarre im Schildkrötenkeller,

kaum etwas an Gewicht verloren haben (siehe hierzu auch die Tabelle Wachstum).

Amerikanische Wissenschaftler haben in einer Studie festgestellt, dass über einen Zeitraum von einem Kalenderjahr gesehen, ein Wechselwarmblüter im Gegensatz zu einem Warmblüter (in Nordamerika) nur etwa 10% von dem an Energie verbraucht, wie halt der Warmblüter (zusehen 2010 auf RTL 2).Also auch nur ein Zehntel an Futter.

So wie schon Berichtet, endet diese inaktive Jahreszeit der Tiere mit den ersten Sonnentagen im Frühjahr.

Erwähnenswert ist noch, dass Graptemys geographica, genau wie Chrysemys picta bellii im zeitigen Frühjahr, an sonnigen Tagen unter dem Eis des Gewässers, beim Schwimmen zu sehen waren (S. Böhm 2012). Ein Sonnenbad im Eiskalten Wasser.

Blick in den Schildkrötenraum,während der Winterstarre.

Meine Graptemys oculifera - meine Erfahrungen mit ihnen

Es ist nicht ganz so einfach Graptemys oculifera zu bekommen, hat man sich dazu entschlossen sie zu Halten und zu Züchten. Auch muss man schon mal ein wenig tiefer in die Geldbörse greifen. Mit Geduld ist aber dies auch möglich, vor allen wenn man Mitglied der DGHT und hier in der AG-Schildkröten ist.

Meine ersten zwei Nachzuchten bekam ich aus Oberbayern. Eine verstarb mir leider nach einem Jahr und die andere ließ ich mir von einer jungen Dame Abschwatzen, als Sie bei einem Besuch meine Tiere sich Anschaute. Was ich bis heute immer noch ein wenig Bereue. Aber was macht man nicht alles als Mann, wenn die Dame jung ist und dazu noch schöne Augen hat, mit denen sie umzugehen weiß.

Weitere zwei Nachzuchten 2004 bekam ich von einem Züchter aus Schwerin. Diese waren eigentlich soweit topp-fit, nur waren sie etwas zögerlich, ängstlich, vielleicht auch ein wenig dümmlich. Vorsichtig wie ich war setzte ich sie in ein Vorbereitetes Aquaterrarium mit nur einen Wasserstand von ca.20 cm. Beide haben gefressen, aber irgendwie waren sie sehr zurückhaltend, es fehlte ihnen an Frechheit und Cleverness. Nach einigen Tagen schwamm eine Ertrunken an der Wasseroberfläche. Die zweite ging wie all meine anderen Tiere auch mit in die Winterstarre.

Alles ging so weit gut, nur kurz nach der Winterstarre, als ich den Wasserstand auf ca.40

cm erhöht hatte, schwamm sie auch ertrunken an der Wasseroberfläche. Zu der Zeit war ich noch etwas Unerfahren und habe das ein oder andere Anzeichen nicht richtig deuten können. Auf jeden Fall habe ich mit keiner meiner anderen Arten so viele Rückschläge hinnehmen müssen, wie bei Graptemys oculifera.

Vom gleichen Züchter aus Schwerin konnte ich ein Jahr später ein adultes junges Paar übernehmen. Gleich im ersten Jahr legte das Weibchen Eier und ich hatte Erfolg mit topp-fitten Nachzuchten. Bis heute ist dies mein einziges Zuchtpaar.

Ein weiteres semiadultes Weibchen tauschte ich gegen eine weibliche Nachzucht von mir, aus Wien. Der Züchter war auf der Suche nach einem Blutfremden Weibchen. Dieses Tier hat auch so seine Geschichte. Es war topp-fit, hatte aber einen sehr sehr stumpfen Panzer. Die Farben waren nicht mehr Erkennbar. Der Züchter hatte dies mir aber gemailt und damit Begründet, dass er es so von einen unzufrieden Schildkrötenfreund aus Holland zurück genommen hat, dem er es als Schlüpfling Überlassen hatte. Nach etwa zwei Monaten wechselte es die Schilde und es war eine wunderschön gezeichnete Graptemys oculifera zu erkennen. Das Tier war mit zwei semiadulten, etwa gleichgroßen, Graptemys nigrinoda nigrinoda Vergesellschaftet. Das Verhalten der Drei war ganz normal, nur die Graptemys oculifera wuchs um keinen Millimeter, obwohl sie gut gefressen hat. Auch im kommenden Jahr nach der Winterstarre fing sie nicht an zu Wachsen. Im Spätsommer startete ich nun den Versuch dieses noch kleine Tier mit zu den adulten Tieren ins 800 Liter Becken zu geben (0,3 Graptemys flavimaculata, plus den Graptemys oculifera Weibchen). Nach intensiver Beobachtung stellte ich mit großer Freude fest, dass die Kleine hier noch mal um einiges mehr Aufblühte und von den vier größeren adulten Weibchen akzeptiert wurde. Nach der Winterstarre im folgenden Jahr fing sie dann auch an zu Wachsen und im Herbst war sie um einiges Größer (alles auf der Tabelle Wachstum zu ersehen).

Blick in den Schildkrötenraum,während der Winterstarre.

Eine meiner männlichen Nachzuchten habe ich behalten, sie wird wohl im kommenden Jahr Geschlechtsreif werden und so habe ich nun eine Gruppe von 2,2 Tieren. Erweitern möchte ich diese auf 2,3 Tiere, wenn es mir gelingt ein Blutfremdes Weibchen zu finden und zu erwerben.

Wie eben schon erwähnt halte ich Graptemys oculifera mit Graptemys flavimaculata Vergesellschaftet. Beide Arten stehen von ihren Genen her sehr nahe bei einander, obwohl sie morphologisch gut zu unterscheiden sind. Auch ist ihr Verhalten identisch, nach meinen Beobachtungen. Genauso verhält es sich mit ihren Ansprüchen in menschlicher Obhut.

Männchen und Weibchen werden getrennt in Gruppen gehalten und kommen nur zur Paarung zusammen. Die Weibchen in einem Terrarium von 140x80x80cm (L.B.H.),die Männchen in einem Terrarium von 60x60x60 cm.

Beide Terrarien stehen jeweils auf einen von mir gebauten Unterschrank aus Holz, wie alle meine Terrarien. In diesem Schrank sind die Filter und einiges an Technik, wie Zeitschaltuhren untergebracht. Auf den oberen Rand der Terrarien ist ein Holzaufbau angebracht aus dem gleichen Holz, wie der Unterschrank. Hierher in befindet sich die Beleuchtung. Bei den Weibchen ist der Eiablageplatz dort auch angebracht. Außerdem ist hier die Korkrinde fixiert, die als Sonneninsel dient, damit sie immer direkt unter dem UV-Strahler schwimmt. Ganz Wichtig ist, er dient dazu die Schildkröten am Ausreisen zu hindern, da die Aquaterrarien bis zum oberen Rand mit Wasser gefüllt sind.

Eingerichtet sind die Becken folgernder Maßen: Am Boden befindet sich eine ca.3 cm dicke Schicht aus gewaschenen Spielsand, aus dem Baumarkt. Gut geeignet ist etwas gröberer Estrichsand z.B. aus dem Oberrhein oder dem Edertal. Spielsand aus der Sahara oder gar Korallensand ist nicht geeignet. Beide sind mir zu fein und der Korallensand Färbt außerdem noch gelb ab. Grundsätzlich halte ich diesen Bodengrund für sehr Wichtig, da die Tiere gerne darin herum kratzen, um nach Futter zu suchen. Auch wird davon schon mal etwas Aufgenommen, wie Röntgenaufnahmen Beweisen. Ob der Sand aber auch der Verdauung dient, wie zum Beispiel bei Gänsen ist Wissenschaftlich nicht erwiesen. Nach meinen Erfahrungen schadet er aber auf keinen Fall, da er wie von Autor Beobachtet auch wieder ausgeschieden wird. Gerade bei G.oculifera und G. flavimaculata kommt es gerne vor, dass die Schilde sehr spröde werden und auch Veralgen und so es beim Schildenwechsel zu leichten Problemen kommen kann. Hier werfen sich die Tiere dann schon mal den Sand auf die Schilde um die abgestorbenen Teile leichter an Steinkanten abzurubbeln zu können (eigene Beobachtung).

Blick auf das Weibchen-Aquaterrarium.

In diesen Sand werden Naturgartensteinplatten eingebettet. Immer so dass die Tiere noch gut an den Sand kommen, sie ihn aber nicht wie gerne getan, ihn auf einen Haufen in einer Ecke zusammen schieben können. Bei mir sind es Pafyr-Platten die dann auch schon mal Übereinander gestapelt werden umso zu einem Felsen zu werden, der den Tieren dann auch als Sichtschutz dient, wenn sie sich ganz einfach mal ein wenig aus den Weg gehen möchten. Wichtig ist das diese Platten immer so schwer sind das sie von den Schildkröten nicht bewegt werden können, um keinen Schaden anzurichten. Hier sollte die Muskulatur, die Kraft einer Schildkröte nicht Unterschätzt werden. Sollte trotzdem mal eine Platte von Oben auf den Boden fallen, dann Schützt der Sand auch ein wenig davor, dass die Boden-Glasplatte nicht gleich Zerspringt.

Weiter gehören zur Einrichtung meiner Graptemys Becken immer ein Buchenast und eine Magrovenwurzel, von Beiden werden Gerbsäuren Abgegeben die den Graptemys sehr gut tun und so wichtig für ihre Gesundheit sind. Auch trockenes Buchenlaub, welches man ins Wasser geben kann, ist hier sehr geeignet. Sowohl Buchenast und Magrovenwurzel werden gerne von mir vom Aufsatzkasten her fixiert aufgehängt.so kommt es nicht dazu, dass sie ständig an einem anderen Platz im Terrarium zu finden sind.  

Das verwendete Wasser ist ganz normales Leitungswasser, hier spielt es gar keine Rolle wie dieses Beschaffen ist, hart oder weich, usw. Das ist bei Graptemys ganz gleich. Etwas Jod freies Kochsalz tue ich hin und wieder mal beim Wasserwechsel hinein (2 g.pro Liter), aber nie Regelmäßig. Es ist gut für die Stabilisierung des Elektrolythaushaltes der Tiere (M. Schilde 2004). Außerdem kann man mit Salzzugaben Wunden oder Pilzerkranken heilen oder auch Vorbeugend darauf Einfluss nehmen (Dr. Friz mündl. Mitteilung). So habe ich Probleme mit dem Schildenwechsel bei Graptemys flavimaculata, den Weibchen gehabt. Er wurde einfach nicht richtig vollzogen, die abgestorbenen Schilde wollten sich einfach nicht vom Carapaxpanzer lösen. Nicht das es nur furchtbar Aussah, nein ich hatte vor allem Angst das sich Bakterien in diesen, unter diesen abgestorbenen Schildenteilen bilden könnten. So verabreichte ich ihnen am Tag eine Stunde Zwangssonnenbaden. Es half dass die Abgestorbenen Schilde sich lösten und die neuen glatten Schilde den Tieren ein normales Aussehen gaben. Im folgenden Frühjahr haben die Schilden auf dem Carapax eine Gummiartige Konstanz angenommen. Kratze man etwas so lösten sie sich und der Knochen kam zum Vorschein. All dies so ist meine Vermutung hing mit den Zwangssonnenbädern zusammen. Mit einem Weibchen fuhr ich zu Dr. Friz. Er stellte fest das das Tier soweit vollkommen gesund war, nur solche Kranken Schilden hatte er auch noch nicht gesehen. Irgendwelche Rezepturen lehnte er ab, ganz in meinem Sinne. So gab er mir den Rat es mal mit Salz zu Probieren. Nach neuesten Erkenntnissen könnte man bis zu 10 Gramm pro Liter Wasser kurzfristig hinzugeben. Er meinte ich solle es erst mal mit fünf Gramm probieren, was ich auch tat. Und siehe da nach nur kurzer Zeit waren die Schilden fest und so der Schaden behoben. Auch haben die Tiere nach dem normalen Schildenwechsel in diesem Jahr einen Panzer so schön fest und glatt wie zuvor noch nie. Fünf Gramm Salz pro Liter da schmeckt das Wasser schon richtig nach Brackwasser (selbst geschmeckt).

Süßwasserschwämme,so wie sie gerne von den Männchen und Schmalköpfigen-Weibchen gefressen werden.

Gerade die Weibchen fressen im Sommer sehr gut, vor allen die Eierlegenden. Hier muss auch bei einer sehr guten Filteranlage öfters Wasserwechsel gemacht werden. Bei mir Geschieht dies einmal im Monat. Gerade Graptemys mögen ein sehr sauberes Wasser, um sich wohl zu Fühlen und gesund zu bleiben, zeigt mir neben der Erfahrung auch mein Bauchgefühl.

Zur Einrichtung gehört noch die schon Erwähnte Sonneninsel, sie muss so groß sein, dass die Tiere sich unterschiedlich Warme Zonen aussuchen können. Direkt unter dem UV-Strahler, im Zentrum, sollten es ca.45 °C sein. Nur hat es sich bei mir in den Jahren gezeigt, dass sich die Graptemys längst nicht so oft Sonnen wie z.B. Chrysemys vor allen die Weibchen nicht. Mein Graptemys barbouri Weibchen sonnt sich so gut wie nie auf der Sonneninsel, vielleicht etwas an der Wasseroberfläche schwimmend. Aber es hat den glattesten Panzer von all meinen Graptemys. Und es setzt auch nie Algen an. Die gleiche Erfahrung hat auch Siegbert Schulz mit seiner G. barbouri gemacht (mündl. Mittig.).

Das Aquaterrarium der Männchen ist in etwa genau gleich eingerichtet. Nur alles halt ein wenig kleiner.

Über den Eiablageplatz berichte ich beim Thema Züchten.

Blick in den Schildkrötenraum.

Verhalten in dem so ausgestatteten Aquaterrarium

Jedes Tier egal ob Graptemys oculifera oder Graptemys flavimaculata, zeigt ein selbstsicheres, stolzes Wesen. Keins der Tier egal ob Männchen oder Weibchen kommt aber auf den Gedanken dominant zu sein und so eines oder mehrere Tiere zu Unterdrücken. Sie sind aber auch jedes für sich wieder so Selbstsicher um sich auch gar nicht Unterdrücken zu lassen. So leben die Weibchen gut miteinander und neben einander in der Gruppe. Oft hat man das Gefühl beim Beobachten, dass sie sich gegenseitig Achten, aber auch Brauchen, gerade wenn sie dicht beieinander in einer Ecke des Terrariums, beim Ruhen dicht zusammen liegen. Für mich schaut es immer so aus als wollten sie da Kuscheln, aber wie geht Kuscheln mit einem Panzer? Nur können wir Menschen ihr Verhalten überhaupt richtig deuten. Vielleicht Ruhen sie ja da nur so dicht beieinander weil es zum Ruhen der idealste Platz ist. Vielleicht vom Licht her die idealste Lux Zahl, zum Ruhen dort vorhanden ist.

Wichtig ist aber, bei den Weibchen gibt es keinen Zoff, es sei denn mal ein wenig beim Fressen. Aber Fressfeinde sind ja alle Schildkröten, die einen mehr die anderen weniger immer. Diese natürlich angeborene Fressfeindschaft macht aber auch gerade Sinn, den so werden größerer Futterteile leichter zerkleinert, wenn mehrere Tiere daran herumreisen und beißen. Auch zum Krallenzittern unter den Weibchen kommt es nicht, wie es z.B. bei Chrysemys immer wieder Vorkommt.

Bei den Männchen geht es da schon ein wenig Ruppiger zu. Aber nie so Ruppig, dass man Angst um eins der Tiere haben müsste. Sie Balzen sich schon öfters mal an, auch kommt es zum Krallenzittern. Manchmal sitzt auch schon mal eins der Männchen etwas Eingeschüchtert in einer Ecke. Vor allen wenn es ein anderes Männchen mal besteigen wollte. Aber das ist nicht ständig der Fall. Meist nach einem Wasserwechsel oder auch dann wenn man neu Salz ins Wasser gibt. Bei meinen Zierfischen kam es nach einem Wasserwechsel, auch immer vermehrt zu Balzereien und Eiablagen. Ich selbst habe diese Erfahrung mit frischer Bettwäsche gemacht, allerdings als ich noch jünger war.

Zusammengefasst sei gesagt eine Gruppenhaltung, eine Vergesellschaftung dieser beiden Arten geht nach meiner Erfahrung „Sehr gut“.

Tabelle zum Wachstum meiner Graptemys oculifera

 

 


Weib.1 NZ 2000
Weib.2 NZ 2010
Män.1 NZ 2000
Män.2 NZ 2005
Datum Gramm CL. CM Gramm CL. CM Gramm CL. CM Gramm CL. CM
05.07.08 364,00 13,10

93,00 8,40

02.08.08 368,00 13,10

95,00 8,40

08.09.08 378,00 13,10

95,00 8,50

25.10.08 378,00 13,10

95,00 8,60










17.02.09 376,00 13,10

95,00 8,60

20.03.09 380,00 13,10

96,00 8,60

06.05.09 374,00 13,10

94,00 8,60

22.05.09 360,00 13,10

94,00 8,60

13.06.09 385,00 13,10

98,00 8,60

01.09.09 412,00 13,10

95,00 8,60

06.10.09 413,00 13,10

94,00 8,60










26.02.10 407,00 13,10

93,00 8,60

28.03.10 406,00 13,10

94,00 8,60

19.05.10 412,00 13,10

97,00 8,60

10.06.10 416,00 13,10 97,00 9,10 97,00 8,60

11.07.10 419,00 13,10 98,00 9,10 99,00 8,60

14.08.10 429,00 13,20 95,00 9,10 98,00 8,60

09.09.10 439,00 13,20 98,00 9,10 96,00 8,60

03.11.10 444,00 13,20 98,00 9,10 99,00 8,60










01.03.11 437,00 13,20 96,00 9,10 97,00 8,60

13.04.11 443,00 13,30 94,00 9,10 97,00 8,60

02.06.11 439,00 13,30 96,00 9,10 102,00 8,60

09.09.11 440,00 13,30 100,00 9,30 99,00 8,60 13,00 3,90
14.11.11 452,00 13,30 109,00 9,50 99,00 8,60 22,00 4,40









26.02.12 442,00 13,30 107,00 9,50 96,00 8,60 21,00 4,40
15.04.12 446,00 13,30 125,00 9,80 99,00 8,60 26,00 4,70
09.06.12 450,00 13,40 136,00 10,10 100,00 8,60 37,00 5,50
03.08.12 451,00 13,40 171,00 10,40 106,00 8,70 49,00 6,20
27.09.12 461,00 13,40 188,00 10,50 110,00 8,70 56,00 6,70
03.11.12 473,00 13,50 211,00 10,70 111,00 8,70 60,00 6,90









26.02.13 463,00 13,50 209,00 10,70 109,00 8,70 59,00 6,90
08.04.13 467,00 13,50 224,00 11,10 112,00 8,70 65,00 7,10
27.05.13 474,00 13,50 258,00 11,30 113,00 8,70 73,00 7,30

 

Filter.

Technik

Zum Filtern des Wassers benutze ich die EHEIM professionell Filter 2223 und 2224, diese sind Baugleiche Filter, nur ist in einem Typ eine Thermoheizung mit eingebaut. Mit diesem Filter sind Erfahrungsgemäß 250 Liter Schildkrötenwasser, gut zu Reinigen. Benutzen tue ich aber nur immer diesen einen Typ, da ich kein Sammelsurium an Filtern wollte. Ich gut mit diesem Typ zurechtkomme, z.B. beim Reinigen. Einen Filter immer in Reserve habe, um schnell handeln zu können, bei einem Schaden. Und nur für einen Filtertypen die wichtigsten Ersatzteile, als Vorrat haben muss.

Für angebrochene 250 Liter kommt immer ein Filter zum Einsatz, so sind bei vielen meiner Terrarien mehrere Filter im Einsatz. Bei Weibchen Becken sollte man etwas Großzügiger sein als man bei Männchen Becken sein muss. Laufen tun sie immer Rund um die Uhr, nur in der inaktiven Jahreszeit Zeit nicht. Hiermit möchte ich keine Reklame für EHEIM-Filter machen, nur arbeite ich schon über 40 Jahre mit diesen. Glaube aber das andere Firmen genauso gute Filter bauen. Alles eine Gewohnheitssache.

Gefüllt sind die Kammern immer nur mit groben Filtermaterial (Tonröhrchen), abgedeckt mit einem groben Filterschwamm. Bei Schildkröten hat sich dies sehr gut bewährt. Gereinigt werden sie immer dann, wie sagt man so schön: wenn sie Zu sind. Dies kann z.B. bei einem Terrarium mit einer Clemmys guttata nur ein bis zwei Mal während der aktiven Jahreszeit nötig sein. Während bei einer Graptemys-Weibchen-Gruppe wie Beschrieben es alle ca. drei Wochen sein muss. Nie ganz steril Sauber machen und auch nie gleichzeitig mit einem Wasserwechsel, immer so das sich schnell wieder Bakterienkulturen bilden können, die dann auch die Schadstoffe aus dem Wasser gut beseitigen können.

Da ich so wenig an Technik wie möglich im Becken haben möchte habe ich mich für den Thermofilter Entschieden. Mit Heizstäben habe ich auch schon mal die Erfahrung als Aquarianer gemacht, dass sie im Einsatz zerbrachen. Eine schöne Sauerei im voll eingerichteten Becken. Und was bei Zierfischen Möglich ist, ist wohl bei Schildkröten erst recht Möglich.

Über den Regler am Filter ist die erwünschte Wassertemperatur gut zu Regulieren. Auch ist mir bis zum Heutigen Tage noch nie solch eine Heizung kaputt gegangen. Wichtig ist aber wie immer, man sollte sich genau an die Gebrauchsanweisung halten.

Der Rücklauf des gefilterten Wassers geschieht ohne jegliche Düsen, so dass eine Strömung entsteht. So wie sie ja gerade Graptemys als Flussbewohner mögen.

Mit Hilfe einer Zeitschaltuhr regele ich über diese Thermoheizung auch eine Nachtabsenkung der Wassertemperatur, wie sie in der Natur ja auch gegeben ist. Um! 18:00 Uhr stellt sich die Heizung aus und in der Früh um 7:00 Uhr wieder an. So senkt sich die Wassertemperatur bis zu 4 °C in der Nacht ab.

Mit der richtigen Beleuchtung, hat nicht nur Erfahrungsgemäß, der Neueinsteiger Probleme. Dies liegt daran, dass die Industrie immer wieder weiterentwickelte Leuchtkörper auf den Markt bringt, sondern auch auf die Kosten bei den immer höheren Strompreisen geachtet werden muss. So habe ich auch immer wieder mal Umgerüstet und das eine oder andere Ausprobiert.

Beleuchtung.

Ganz Wichtig ist ein guter HQI-Strahler. Dieser hat ein wesentlich helleres Licht als der oft auch verwendete HQL-Strahler, wenn dies unser menschliches Auge meist auch gar nicht wahrnimmt. Auch werden von der Industrie immer mehr aus diesem Grund die HQL-Strahler vom Markt genommen.

Ob man nun einen HQI-Strahler mit oder ohne Vorschaltgerät Verwendet, dass bleibt einen jeden selbst überlassen. Beide haben Ihre Berechtigung aber auch ihre Vor und Nachteile.

Wie von der Natur Vorgegeben kann man nur mit der einen Sonne, sprich Lichtquelle auskommen. Nur bei den hohen Kilowattzahlen dieser Strahler kommt es zu sehr vielen Kilowattstunden im Laufe eines Jahres.

So arbeite ich mit zwei Leuchtkörpern, wie es sich gezeigt hat, in vielen Jahren, ist dies auch Erfolgreich möglich. Als zweiten Leuchtkörper setze ich eine Energiesparlampe ein. Die neusten Typen geben ebenfalls ein sehr helles natürliches Licht ab, nur halt keine Wärme und die erforderlichen UVB-Strahlen.

Auch der Natur angepasst im März nach der Winterstarre wird mit acht Stunden Licht begonnen und steigere dies bis Juli August auf 14 Stunden, um es dann wieder bis zur Winterstarre auf 8 Stunden zu Reduzieren. Die ersten Stunden in der Früh ein Viertel der Tageszeit die Energiesparlampe, dann der HQI-Strahler über die Mittagszeit zu gut die Hälfte der Tageszeit und dann wieder ein Viertel der Tageszeit die Energiesparlampe. Alles über Zeitschaltuhren geregelt.

Ganz Wichtig ist ein guter HQI-Strahler. Dieser hat ein wesentlich helleres Licht als der oft auch verwendete HQL-Strahler, wenn dies unser menschliches Auge meist auch gar nicht wahrnimmt. Auch werden von der Industrie immer mehr aus diesem Grund die HQL-Strahler vom Markt genommen.

Ob man nun einen HQI-Strahler mit oder ohne Vorschaltgerät Verwendet, dass bleibt einen jeden selbst überlassen. Beide haben Ihre Berechtigung aber auch ihre Vor und Nachteile.

Wie von der Natur Vorgegeben kann man nur mit der einen Sonne, sprich Lichtquelle auskommen. Nur bei den hohen Kilowattzahlen dieser Strahler kommt es zu sehr vielen Kilowattstunden im Laufe eines Jahres.

So arbeite ich mit zwei Leuchtkörpern, wie es sich gezeigt hat, in vielen Jahren, ist dies auch Erfolgreich möglich. Als zweiten Leuchtkörper setze ich eine Energiesparlampe ein. Die neusten Typen geben ebenfalls ein sehr helles natürliches Licht ab, nur halt keine Wärme und die erforderlichen UVB-Strahlen.

Auch der Natur angepasst im März nach der Winterstarre wird mit acht Stunden Licht begonnen und steigere dies bis Juli August auf 14 Stunden, um es dann wieder bis zur Winterstarre auf 8 Stunden zu Reduzieren. Die ersten Stunden in der Früh ein Viertel der Tageszeit die Energiesparlampe, dann der HQI-Strahler über die Mittagszeit zu gut die Hälfte der Tageszeit und dann wieder ein Viertel der Tageszeit die Energiesparlampe. Alles über Zeitschaltuhren geregelt.

Meine Favoriten, stand, Okt.2012, sind bei der Energiesparlampe der PHILPPS Downlighter 23 Watt und beim HQI-Strahler der PHILIPPS MASTER Colour, mit dem entsprechenden Vorschaltgerät. Es ist aber egal ob PHILLIPS oder OSRAM, hergestellt die Strahler alle „Made in China“ und Entwickelt werden sie auch oft von den Firmen zusammen. Nur ich Bevorzuge die Leuchtkörper direkt von den großen Firmen und nicht mit einen anderen Namen Versehen über die Zoobelieferungsgroßhändler, dann immer auch etwas Teurerer.

Die Männchen kommen mit ca. 75 Watt aus und die Weibchen brauchen etwa 160 Watt beim HQI-Licht. Siehe hier Genaueres bei Einrichtung auf dieser Homepage.

Heuschrecken "sehr gutes Futter".

Ernährung

Wichtig ist eine sehr artgerechte, abwechslungsreiche und qualitativ hochwertige Ernährung. Einmal um die Graptemys bei guter Gesundheit zu Erhalten und zum anderen um Erfolgreich Züchten zu können.

Hier Empfiehlt es sich immer auch zu schauen, was steht den Tieren in den natürlichen Verbreitungsgebieten an Futter zur Verfügung. Nur müssen wir, dann ganz schnell feststellen, dieses Riesenangebot an Kleinstlebewesen und Wasserpflanzen, das ist bei uns hier in Europa gar nicht zu bekommen. So Füttere ich auch solche Nahrung die in den Habitaten nicht Vorkommt, aber Erfahrungsgemäß eine wertvolle Ersatznahrung für Graptemys ist, und welches halt zu bekommen ist. Wichtig ist immer, dass Futter muss ganz Fettarm sein.

Eine beliebte Frage in den Prüfungen, für Tierpfleger ist immer: Kann man Tieren die im Süßwasser zu Hause sind mit Meeresfrüchten füttern. Genau dies geht sehr gut, nur Umgekehrt Meeresbewohner und Futter aus dem Süßwasserbereich, das geht ganz schlecht. So finden wir gerade in Asia-Märkten sehr viel Gutes an Futter für unsere Schildkröten. Auch im Internet findet man Firmen die solches Futter tiefgefroren oder getrocknet anbieten.

Im Sommer im Garten, sowie in Flur und Feld kann man auch einiges finden. Hier muss aber immer darauf geachtet werden, dass keine Insekten gefüttert werden die unter Schutz gestellt sind. So sind zum Beispiel alle Amphibien in Deutschland geschützt. Bitte Finger weg von solchen Lebewesen, auch dann wenn sie ein sehr wertvolles Futter sein könnten.

Immer wieder höre und lese ich, dass Graptemys sehr gut mit pflanzlicher Nahrung versorgt werden müssen, gerade die Schmalköpfigen, die sich ja größtenteils vom Algenwuchs Ernähren. Das tun sie, aber nur nicht größtenteils. Alle Graptemys „als Allesfresser“ ernähren sich zum ganz ganz großen Teil von tierischer Nahrung. Pflanzliche Nahrung wird von meinen Graptemys, egal welche Art nur sehr Zögerlich genommen. Da ich aber der Meinung bin, dass die Tiere auch diese für eine gute Gesundheit benötigen, muss ich hier immer ein wenig in die Trickkiste greifen, damit dies geschieht. Algenreiche Pellets werden immer nur dann gefüttert, wenn sie großen Hunger haben. Am Vortag nur ganz wenig Futter bekommen haben. In den Schildkrötenpudding kommt immer einiges an Pflanzen und hin und wieder werden aus einem nahe gelegenen Teich Wasserpflanzen gefüttert, wie z.B. Wasserlinsen. Alles in allen macht dieses pflanzliche Futter aber gerade Mal um die 5 % der Gesamtnahrung aus (eig. Erfahrung.).

Regenwürmer "sehr gutes Futter".

Meine Graptemys werden in der Regel täglich gefüttert, egal ob männlich oder weiblich, auch in der Natur werden sie täglich Futter finden. Nur die Futtermenge ist immer so, dass sie sich mal ganz satt fressen können, dann aber wieder mal nicht richtig satt werden können. Auch wird nicht immer zur gleichen Tageszeit gefüttert. Halt immer unregelmäßig Regelmäßig. Die Männchen sind immer ein wenig Zickig mit der Futteraufnahme, mal fressen sie gut, mal über Haupt nicht. Dann bekommen sie auch schon mal gar kein Futter. Weibchen dagegen fressen immer gut, gerade eierlegende Weibchen. Hier ist es wichtig auch zusätzlich Kalkreiches Futter zu geben wie zum Beispiel Krustentiere. Den Weibchen stehen auch immer Sepia-Schulpen zur Verfügung.

Eierschalen werden von meinen Tieren nur Ungern genommen. Weiter kommt in den Schildkrötenpudding immer reichlich an Kalk, am besten Calziumcarbonatpulver aus der Apotheke. Ein Ratschlag von Dr. Armin Nad; Wien, der sich bei mir sehr bewährt hat. (siehe Schildkrötenpudding mit Calziumcarbonatpulver, bei Futter auf dieser Web-Seite.) Sollte ich am Tag zwei verschiedene Futter geben, was durchaus öfters mal Vorkommt, dann wird immer zuerst das gefüttert, was Erfahrungsgemäß, weniger gern gefressen wird.

Vitamine zusätzlich füttere ich nicht, da dies bei einer Abwechslungsreichen, Hochwertigen guten Ernährung, meines Erachtens nicht von Nöten ist.

Hier nun einige Beispiele für gutes Futter: lebende Grillen, Schaben, Heuschrecken Heimchen, alle möglichen Käfer, so z.B. auch Maikäfer, Rauben, Würmer, Kellerasseln,

gefrostete Garnelen, Muschelfleisch, kleine Fische (gefrostete Rotfedern, Stinde,

Blaubandbärblinge; gefriergetrocknete Fische aus dem asiatischen Raum, Tintenfisch,

Geflügelfleisch, Rinderherz, Schwarzkäferlarven (Zophobas),Mehlkäferlarven (Mehlwürmer),Fliegen, Spinnen, Gehäuse und Nacktschnecken usw.

Bevorzugen tue ich lebende Futtertiere, aber auch Gefriergetrocknetes oder tiefgefrorenes (zuvor aufgetaut).Schildkrötenpudding, wenn er nach einem guten ausgewogenen Rezept hergestellt wurde, aber nie öfters als alle 10 bis 12 Tage.

 

Zophopas "gutes Futter".

Zucht

Als erstes ist einmal Wichtig, dass es bei den adulten geschlechtsreifen Graptemys oculifera zur erfolgreichen Paarung kommt. Meine Erfahrung ist, dass hierfür die Geschlechter getrennt gehalten werden sollten. Werden Männchen und Weibchen zusammen gehalten, was bei Graptemys oculifera durchaus möglich ist, dann Stumpft der Paarungswille der Männchen oft ab, da sie ständig den Gerüchen der Weibchen ausgesetzt sind. Andersherum ein immer nur an die Paarung denkendes Männchen, kann ein Weibchen auch schon mal Stressen.

Paarungen von G. oculifera oder auch G. flavimaculata habe ich noch nie Beobachten können, obwohl vieler Stunden Verweildauer vor dem Terrarium. Im Gegensatz zu

G.n.nigrinoda oder G. barbouri, hier sind sie immer zu Beobachten.

Bisher haben sich nun zwei Vorgangsweisen als Erfolgreich erwiesen. Einmal noch im Oktober beim letzten Wasserwechsel vor der Winterstarre. Männchen und Weibchen Becken werden fast vollständig geleert und anschließend mit kaltem Leitungswasser

(ca.14 °C) wieder aufgefüllt. Die Heizung bleibt abgeschaltet. Während des Wasserwechsels bleiben die Tiere in den Terrarium. Etwa nach einer Stunde der getanen Arbeit, wenn alles sich Beruhigt hat, wird das Männchen zu dem Weibchen ins Terrarium gesetzt. Sofort wird das Weibchen vom Männchen Umpalzt. Alles Geschieht so wie im Abschnitt „Freilandökologie“ beschrieben.

Rinderherz "gutes Futter"

Bei meinen G.n.nigrinoda und G. barbouri kommt es immer nur nach ganz kurzer Zeit zur Paarung. Bei G.oculifera und G. flavimaculata allerdings trotz eifriger Umwerbung des Männchen nicht. Meine Vermutung ist, in der Nacht oder gleich ganz früh am Morgen, noch bevor das Licht sich einschaltet. Nach der Paarung kann man die Tiere noch einige Tage Bedenkenlos beieinander lassen.

Gleiches kann man sofort nach der Winterstarre tun. Das Terrarium wird ebenfalls mit kaltem Wasser mindestens bis zur Hälfte gefüllt. Und weiter geht man genauso vor wie im Herbst, vor der Winterstarre. Das Verhalten der Tiere ist nicht anders wie im Herbst.

Nur habe ich bei meinen G.n.nigrinoda und bei G. barbouri beobachten kann das Weibchen die sich im Herbst begatten haben lassen, lässt dies im Frühjahr dies nicht noch einmal zu.

Allerdings hat mein Weibchen1 von G.n.nigrinoda schon acht Gelege mit insgesamt 28 Eiern abgelegt, während eines Sommers.

Hier waren, dann meist einige der zu Letzt gelegten Eier nicht mehr Befruchtet, beim letzten Gelege auch schon mal gar keins mehr. So habe ich in den folgenden Jahren das Männchen auch im Sommer noch einmal nach dem Wasserwechsel zu den Weibchen getan und ein paar Tage dabei gelassen. Und siehe da auch die zuletzt gelegten Eier waren nun Befruchtet, obwohl ich keine Paarung beobachten konnte.

Interessant ist auch, ob fünf oder gar acht Gelege, die Anzahl der Eier in einer Saison bleibt in etwa immer gleich.

Schildkrötenpudding "sehr gutes Futter".

Ende Februar wird die Winterstarre beendet und so kommt es in etwa ab Mitte April Anfang Mai bei meinem G.oculifera Weibchen zur ersten Eiablage.

Schon zwei oder drei Tage vor der Eiablage wird kein Futter mehr genommen. Wie soll auch noch Futter in den begrenzten Platz, im Panzer passen, beim Endstation solch großer Eier. Weiter wird auch schon mal der Eiablageplatz inspiziert. Das Weibchen läuft unruhig über ihn hinweg, kratzt hier mal ein wenig und hebt auch schon mal eine kleine Eigrube zur Probe aus. Hier ist wichtig. dass der Sand so feucht und krifig ist, das er nicht wieder zurück in die Grube rieselt und sie wieder schließt. Der Eiablageplatz besteht aus einer rechteckigen Wanne in den Maßen 55 x 35 x 30 cm (L.B.H.). Dieser ist im Aufsatzkasten so Angebracht dass er über eine Rampe, aus Korkrinde vom Wasser für die Weibchen gut zu erreichen ist.

Außerdem hängt die nur mit Spielsand gefüllte Wanne, zu zwei Drittel im warmen Wasser.

Um die Eiablagezeit beträgt die Wassertemperatur um die 28 °C. Vier Stunden immer über die Mittagszeit brennt ein ganz normaler Strahler 75 Watt zusätzlich über dem Sand. So wird dieser, außer vom warmen Wasser, zusätzlich erwärmt. Auch wird er so Unterschiedlich warm und die Weibchen haben ein wenig die Wahl, für den nach ihrer Meinung besten Platz.

Meist setzen die Weibchen ihre Gelege im Laufe einer Saison auch immer wieder am genau denselben Platz ab.

Krill, Meeres-Plngton "sehr gutes Futter".

Alles geschieht so, wie schon im Abschnitt Freilandökologie beschrieben. Gleich in den frühen Morgenstunden, hier schon, wenn nur das Tageslicht ein wenig den Raum erhellt, noch bevor sich die Beleuchtung Einschaltet. Alles nur mit Hilfe einer kleinen Kamera zu beobachten, die dauerhaft über dem Terrarium angebracht ist, da die scheuen Graptemys-Weibchen, so wie sich Jemand im Raum aufhält, keine Gelege absetzen.

Bemerkenswert bei dem G.oculifera Weibchen ist, in der Regel setzt es nur zwei Eier ab ,es kommt aber auch schon mal vor drei oder vier Eier ,hier legt es die Eier ,dann immer in zwei auf einander folgenden Tagen ab. Erklären tue ich es damit, dass sobald die ersten zwei Eier voll entwickelt sind, sie auch gelegt werden, um Platz zu schaffen für Ei drei oder auch noch vier, die noch fertig ausgebildet werden müssen.

Die Eier werden geborgen, mit einem kleinen Pinsel wird der noch an ihnen klebende Sand etwas entfernt und Anschließend vermessen und gewogen. Bei all dem wird darauf geachtet, dass sie nicht gedreht werden. Anschließend kommen sie, in eine mit Vermiculite gefüllt Lebensmitteldose und so in den Brutapparat (Inkubator). Die Eier werden etwa zur Hälfte ins feuchte Vermiculite eingebettet. So kann ich immer gut Kontrollieren wie sie sich weiterentwickeln.

Graptemys oculifera beim Schlüpfen.

Als Inkubator verwende ich einen Bruja …, hier habe ich aber am oberen Teil, bis auf zwei der kleinen Luftlöcher alle weiteren zugeklebt, so dass die Luftfeuchtigkeit im Gerät höher bleibt. Insgesamt habe ich drei dieser Inkubatoren, die alle im Keller stehen, so dass im Sommer keine Raumtemperatur über 24 °C entsteht. Da ich immer auf Geschlechter inkubiere könnte bei höherer Raumtemperatur alles Ungenau werden. Für den Inkubator gilt das Gleiche, wie schon beim Filter erwähnt, ich mag keine unterschiedlichen Typen und wenn andere mit dem Bruja gut zurechtkommen, muss es auch bei mir gehen.

Von dem, von mir verwendeten Lebensmitteldosen, passen genau vier in einen Inkubator.

Das Vermiculite kommt gut eine Stunde in warmes Wasser, danach eine Stunde zum Abtropfen in ein Küchensieb und dann noch gut Feucht in die Lebensmitteldose. Hier wird es gleichmäßig Verteilt und leicht angedrückt. Nun wiegt alles zusammen ca.600 Gramm.

So habe ich beim Nachfeuchten, was immer wieder mal geschehen muss, im Laufe der Inkubationszeit, einen Anhalts Maß.

Schon nach 24 bis 48 Stunden ist sicher zu sehen ob die Eier befruchtet sind. Bei langjähriger Erfahrung, kann man dies auch schon bei der Bergung der Eier erahnen.

Es hat sich die sogenannte Eischeibe gebildet, ein weiser Fleck, oben auf dem freiliegenden Ei. Dieser wird im Laufe der kommenden Tage immer größer, bis der ganze nicht eingebettete Teil weiß ist. Alle ca. fünf Tage wird kontrolliert, einmal wird je nach Bedarf das Wasser in den, vom Hersteller dafür Vorgesehenen Schalen aufgefüllt. Zum anderen wird das Brutsubstrat bei Bedarf nachgefeuchtet. Ein aufmerksamer Blick auf die Eier ist Wichtig. Auch ist es Wichtig, sie hin und wieder anzuheben und unten anzuschauen, gerade bei G.oculifera habe ich es erlebt, dass der untere Teil zu sehr eingefallen war.

Gelege.

Die weichschaligen Eier blähen bei zu viel Feuchtigkeit sehr gerne auf. Die Erfahrung zeigt, dass es gut ist wenn Sie ein wenig in sich Einfallen. Dann ersticken die sich entwickelnden Schlüpflinge, gerade in dem Endstation der Inkubationszeit nicht. Im letzten Drittel der Brutphase sollten die Eier ein wenig mehr in sich zusammenfallen. Die Erfahrung zeigt dass auf Männchen inkubierte Eier bei 26 °C, ohne Nachtabsenkung, nach ca.83 Tagen die Nachzuchten schlüpfen. Hier sollte man etwa nach dem 78 Tage wieder etwas mehr anfeuchten, so dass die Eier ein wenig praller werden, aber auf keinen Fall dick und fest werden oder sogar Aufblähen. Für Eier die bei 30 °C und mehr auf Weibchen inkubiert Werden und etwa nach 55 Tagen schlüpfen gilt das gleiche. Eine Nachtabsenkung der Bruttemperatur, um etwa 2 bis 3 °C, ist bei auf Männchen inkubierte Eier immer Problemlos möglich. Hier verlängert sich die Inkubationszeit dann um ca. 4 Tage. Das gleiche gilt für die auf Weibchen inkubierte Eier.

Nur tut man dies, dann zeigt uns die Erfahrung, dass einige Männchen, bei den so bebrüteten Eiern sind. Der Scheitelpunkt dürfte bei Graptemys oculifera in etwa bei

ca.28 °C liegen, genau Wissenschaftliche Untersuchungen sind mir aber hierzu nicht Bekannt.

Bei warm erbrüteten Eiern (30 °C) so zeigt auch hier die Erfahrung, sind die Ausfälle durch absterbende Schlüpfling, noch im Ei oder auch bei Schlupf, wesentlich höher, als bei kalt erbrüteten. Auch sind die Tiere meist schwächer und haben zu oft zu große Dottersäcke, als Kalt erbrütete. Hier ist es sehr Hilfreich die warm erbrüteten Eier, die letzten ca.10 Tage einfach bei 26 °C kalt weiter zu Inkubieren. Auf das Geschlecht hat das keinen Einfluss mehr, aber man tut sich insgesamt leichter so.

beim Schlüpfen.

Mit dem Eizahn wird nun das Ei an einem Ende aufgeritzt. In der Regel dauert es drei bis fünf Tage bis der Schlüpfling vollständig aus dem Ei kommt und dann meist gleich auf dem Brutsubstrat herum läuft. Während dieser Zeit öffnet sich die Eischale immer mehr und so ist die kleine Schildkröte immer besser zu sehen. Beim Schlüpfen kommt es vor, dass der Schlüpfling mit dem Bauchpanzer nach oben liegt, nach unten wäre Richtig. Warum das Vorkommt, dafür habe ich keine Erklärung. Wichtig ist aber, dass er gedreht wird und so in die richtige Lage gebracht wird. Tut man es nicht, dann stirbt er Erfahrungsgemäß ab.

Ideal ist/wäre es, wenn der Dottersack schon ganz sich zurück gebildet hätte, also aufgezehrt wäre und nur noch die Nabelspalte verwachsen müsste. Nur leider ist oft ein mehr oder wenig großer Dottersack vorhanden. Egal wie auch, als erstes kommen die Schlüpflinge, bei denen noch immer der Eizahn gut zu erkennen ist, in eine Dose

(12 x12x7 cm) mit so viel Wasser, dass sie grade so mit ausgestreckten Kopf aus dem Wasser Atmen können.

So können sie auch nicht auf den Rücken fallen, von wo sie mit Dottersack, sich nur schlecht drehen könnten. Ein wenig Wasserpflanzen oder Löwenzahnblätter dienen als Schutz. So kommt die Schale in ein kleines Aufzuchtbecken, in dem das Wasser ca.28 °C warm ist. Abgedeckt wird alles mit einer Scheibe, wobei immer eine kleine Luftspalte bleibt, sich aber ein feuchtwarmes Mikroklima bilden kann.

Inkubator.

Ist der Dottersack aufgezehrt und fängt die Nabelspalte an zuzuwachsen, dann wird mit Füttern begonnen. Als erstes bekommen sie rote Mückenlarven. Weiter Bachflohkrebse, kleine Regenwürmer, Fliegen, Wasserflöhe usw. aber nur nach etwa zehn Tagen fressen sie so gut, dass all das gefüttert werden, kann was auch ihre Eltern bekommen, halt alles nur Mundgerecht zerkleinert. Mit Mehlwürmern sollte noch etwas abgewartet werden, da die harte Chichinhaut nur schwer verdaulich ist. Auch ist es Ratsam immer wieder mal etwas Wasser aus den Eltern-Terrarien hinzuzugeben, damit die Kleinen eine gute Darmflora bilden können. Ohne die nötigen Bakterien geht nichts.

Fressen die Tiere, dann können Sie in ein kleines Aufzuchtbecken überführt werden. Aber nach nur drei Wochen kommen sie in ein voll eingerichtetes Aquaterrarium mit fast 60 cm Wasserstand. Für die gewandten Schwimmer gar kein Problem. Gut Beobachten und auf sie Aufpassen sollte, man aber immer.

Nach nur weiteren drei Wochen also mit ca. sechs Wochen sind die Kleinen so topp-fit und Futterfest, das sie an sich sachkundig gemachte Abnehmer Bedenkenlos weiter gegeben werden können.

Tabelle zu den Gelegen meiner Graptemys oculifera

 

Graptemys oculifera-Weibchen 1
Datum Gelege Eier Ei Gewicht Länge Breite Ink.Temp. Zeit Allgemeines
24.04.11 Nr.1 2 1 13,70 g 4,41 cm 2,31 cm 26 °C   steckengeblieben
      2 13,05 g 4,39 cm 2,42 cm 26 °C   unbefruchtet
16.05.11 Nr.2 2 1 13,85 g 4,49 cm 2,37 cm 26 °C   unbefruchtet
      2 13,05 g 4,69 cm 2,21 cm 26 °C   steckengeblieben
07.06.11 Nr.3 2 1 14,60 g 4,40 cm 2,39 cm 26 °C   unbefruchtet
      2 14,45 g 4,28 cm 2,46 cm 26 °C   ertrunken am 2.Tag 9,95 g
21.06.11 Nr.4a 1 1 11,70 g 4,00 cm 2,31 cm 26 °C 75 Tage 8,85 g-a.i.Ordnung
24.06.11 Nr.4b 2 2 13,35 g 4,34 cm 2,61 cm 26 °C 81 Tage 10,55 g-a.i.Ordnung
      3 12,75 g 4,18 cm 2,61 cm 26 °C 80 Tage 8,65 g-a.i.Ordnung
20.07.11 Nr.5 2 1 13,10 g 4,19 cm 2,37 cm 30,5 °C   steckengeblieben
      2 12,65 g 3,96 cm 2,37 cm 30,5 °C   steckengeblieben
16.08.11 Nr.6a 1 1 14,50 g 4,59 cm 2,27 cm 26 °C   im Wasser abgelegt
18.08.11 Nr.6b 1 1 14,55 g 4,60 cm 2,27 cm 26 °C   im Wasser abgelegt
    13              
22.04.12 Nr.1 2 1 14,10 g 4,38 cm 2,40 cm 26 °C   stecken geblieben
      2 14,20 g 4,52 cm 2,21 cm 26 °C   stecken geblieben
11.05.12 Nr.2 2 1 13,05 g 4,42 cm 2,38 cm 26 °C   stecken geblieben
      2 12,45 g 4,18 cm 2,41 cm 26 °C 84 Tage 10,75 g-a.i.Ordnung
03.06.12 Nr.3a 1 1           i.wasser agl..kaputt
04.06.12 Nr.3b 1 1 14,15 g         i.W.agl.
17.06.12 Nr.4 2 1 12,80 g 4,17 cm 2,31 cm 26 °C 87 Tage 10,70 g-a.i.Ordnung
      2 12,65 g 4,15 cm 2,31 cm 26 °C   stecken geblieben
08.07.12 Nr.5 2 1 12,95 g 4,38 cm 2,30 cm 26 °C   unbefruchtet
      2 13,35 g 4,37 cm 2,40 cm 26 °C 86 Tage 10,75 g-a.i.Ordnung
    12              
Nachzuchten,Graptemys oculifera.

Winterstarre

Gesunde und so topp-fitte Graptemys müssen immer eine Winterstarre absolvieren. Nur so bleiben sie in den folgenden Jahren weiterhin bei guten Wohlbefinden. Auch die Nachzuchten. Hier kann man eine Ausnahme bei ganz spät geschlüpften, der letzten aktiven Jahreszeit machen.

Meine Graptemys bleiben während der inaktiven Jahreszeit im voll eingerichteten Aquaterrarium. Bis etwa zum 20.Okt. wird die Raumtemperatur auf 20 °C herunter gefahren. Da rein Physikalisch die Wassertemperatur, der Raumtemperatur sich anpasst, ist dies gleich Warm obwohl es sich kühler anfühlt. Die nur noch zögerlich fressenden Tiere bekommen nun gar kein Futter mehr. Die Raumheizung wird auf null gestellt und die Thermoheizungen, im Filter sind auch außer Betrieb. Bei geöffneten Kellerfenstern sinkt die Temperatur langsam weiter ab. Ab dem 1.Nov. wird nun Licht und Filter ebenfalls ganz abgestellt.

Kurz zuvor wurde bis auf etwa die Länge der Panzer, das Wasser in dem jeweiligen Terrarium gesenkt. So wird verhindert dass die klammen Schildkröten im Winter nicht ertrinken, weil sie nicht mehr zum Sauerstoff hohlen an die Wasseroberfläche kommen könnten.

Der nun dunkle Keller, ohne jegliche Wärmequelle (Strahler) kühlt bei offenen Fenstern immer mehr ab. Nach nur kurzer Zeit sind dies nur noch ca. 12 °C. Und je nach Außentemperatur im Dez./Jan. Kühlt er weiter bis auf 4 °C ab. Ein Einfrieren des Kellers verhindert das Thermostat am Raumheizkörper. Das entspricht in etwa der Durchschnittstemperatur in der Stadt Jackson am Pearl-River, im Dezember, Januar.

Wobei es am Pearl-River zu Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt kommen kann.

(siehe Klimatabelle).

Alle etwa fünf Tage kontrolliere ich bei ganz schwachem Licht, ob soweit alles in Ordnung ist. Hin und wieder muss ich gerade in Fensternähe, das Wasser etwas auffüllen, das dort gerne Verdunstet.

Die Schildkröten liegen mal ganz im Wasser, dann wieder mal nur zum Teil, auch liegen sie auf einen Stein, ganz Abgetrocknet und hin und wieder mal sind sie auf den Buchenast ganz nach oben geklettert, vor allen die kleinen Männchen tun dies gerne. Auch auf die Steinaufbauten, ganz nach oben klettern sie des Öfteren mal, was mir immer ein wenig Rätselhaft ist, wie die klammen Tiere dies schaffen.

So werden immer mal wieder die Positionen, während der inaktiven Zeit gewechselt.

Meist trifft man sie aber ganz ruhig mit eingezogenen Kopf und Gliedmaßen an.

Ab dem 20 Februar werden die Temperaturen wieder erhöht und auch die Strahler sind wieder eingeschaltet. Langsam wird das Wasser wieder aufgefüllt und die Im Herbst vor der Winterstarre gereinigten Filter werden wieder in Betrieb genommen. Ebenso die Heizung im Filter.

Anfang März wird eine Temperatur sowohl Wasser als auch Luft von ca.20 °C erreicht und nun fangen die Schildkröten auch wieder an Futter aufzunehmen. Regenwürmer, leicht Verdaulich, eine wertvolle Nahrung, helfen hier wieder eine gute Darmflora aufzubauen.

Wichtig sind die UV-Strahler, das Sonnenbad hierbei, aus schon erwähnten Gründen.

Mitbewohner

Während der aktiven Jahreszeit habe ich Guppys und Welse „Anasisthus“ mit in den Aquaterrarien. Die Guppys fressen die Reste der Schildkröten und sorgen so dafür dass die Filter länger laufen. Hier habe ich schon seit Jahren keine Nachgekauft, sie vermehren sich ständig und im Laufe der Jahre haben sie sich zu ihrer Naturform zurück entwickelt. So lange sie Gesund und aktiv sind, lassen die Schildkröten sie in Ruhe. Schwächeln sie, dann werden sie zu einem Naturnahen guten Futter. Alles eine natürliche aus Auslese, die der Arterhaltung dient.

Die Welse fressen Algen von Steinen und Wurzeln. Aufpassen muss man nur, denn die Schildkröten lassen sich gerne den Panzer von ihnen putzen. Hier kann es beim Schildenwechsel dazu führen, dass die neuen noch weichen Schilde verletzt, angefressen werden. Zusätzlich/extra gefüttert werden die Fische nicht.

Graptemys oculifera-adultes Paar.