Eiablage

Chrysemys picta dorsalis bei der Eiablage.

Zolling, der 20.Mai 2013

Eiablage

Wichtig ist hier als erstes der Landteil, auf dem die Eier abgesetzt werden können. Bei Graptemys und Chrysemys ist dies ein Kunststoffbehälter, der vom Aufsatzkasten aus zu einem Drittel ins Wasser hängt. So wird der Spielsand, der sich im so entstandenen Landteil befindet, vom Wasser angewärmt. Je nach Art ist dieses Wasser ja 24 bis 30 Grad warm. Im Spielsand, an der Seitenwand, ist eine Heizmatte (12 Watt) hochkant aufgestellt. Über dem Sand hängt ein 50 Watt-Strahler. Die Heizmatte läuft rund um die Uhr und der Strahler ist vier Stunden, meist über Mittag in Betrieb. So ist der von drei Punkten angewärmte Sand unterschiedlich warm. Die Schildkröten können sich nun so, nach ihren Bedürfnissen, die passende Stelle für die Eigrube auswählen.

Der Sand muss griffig feucht gehalten werden, damit er nicht beim Ausheben der Eigrube zusammenfällt. Auch brauchen die Eier, um sich zu entwickeln eine, Grundfeuchtigkeit. Übrigens Spielsand steht unter ständiger Kontrolle und kann so keine Schadstoffe enthalten. Auch ist er oft bei Werbungen in Baumärkten, preiswert zu bekommen.

Der Landteil ist über eine fest angebrachte Korkrinde zu erreichen. Hier darf es ruhig steil nach oben gehen, Schildkröten sind ausgezeichnete Kletterer.

 

Eiablageplatz

Bei Clemmys guttata ist der Landteil über dem Riff aus Pafyr -Gartenplatten mit Sonneninsel angelegt. Dieses macht in etwa 30% des Aquaterrariums aus .Außerdem ist im Sand noch eine Schale mit Phagnummoos eingebettet, auch hier legen die Tropfenschildkröten gerne die Eier ab. Ein 35 Watt HQI-Strahler dient dem Sonnenbad und auch der Erwärmung des Sandes. Clemmys guttata lieben als Sumpfschildkröten einen gut feuchten Eiablageplatz.

Nun aber zur Eiablage selbst. Schon ein/zwei Tage vorher laufen die Weibchen aufgeregt über den Sand und das Moos. Es wird alles geprüft, sollte der Sand zu trocken sein ,dann wird er mit Wasser aus der Annahlblase angefeuchtet. Auch wird schon einmal ein kleines Probe-Loch gegraben.

Clemmys guttata bei der Eiablage.

Graptemys und Chrysemys setzen die Eier meist am Morgen ab. Clemmys guttata dagegen in den späten Nachmittags-Stunden, oft auch bis in die Nacht hinein. Es wird mit den Hinterbeinen die Eigrube ausgehoben, meist etwa annähernd so tief wie der Panzer der Schildkröte lang ist. . Bei Graptemys und Chrysemys geht dies sehr rasch, bei Clemmys guttata kann es bis zu zwei Stunden dauern. Ist die Eigrube ausgehoben, dann beginnt auch gleich die Eiablage. Das Weibchen sitzt mit dem Hinterteil am Rande der Grube, die Eier werden herausgepresst und fallen, eins nach dem anderen in die Grube. So wie sie herein fallen, bleiben sie auch liegen, ohne dass das Weibchen sie noch einmal berührt.

Sind die Eier gelegt, so wird die Grube mit den Hinterbeinen auch gleich wieder mit Sand gefüllt. Mit den Vorderbeinen wird er noch etwas angedrückt und er wird mit dem Bauchpanzer glatt gestrichen. So das kein Eier Dieb sehen kann, wo die Grube angelegt ist. Waschbären Füchse und Krähen sind hier die größten Jäger(in der Heimat), auch noch beim Schlüpfen der Hatchlinge.

Vom Beginn bis zum Ende des Eiablagevorgangs vergehen bei Graptemys und Chrysemys keine zwei Stunden. Clemmys guttata brauchen meist bis fünf Stunden.

Eiablageplatz- 2.Chrysemys picta picta Weibchen,beimSonnen.

Nachtrag

Zum Spielsand

In diesem Frühjahr habe ich Spielsand zum Auffüllen meiner Eiablageplätze gebraucht. Wie immer bin ich hierfür in meinen Baumarkt gefahren. Leider war der Sand aus dem Edertal und auch vom Oberrhein nicht Vorrätig, es gab nur Korallensand. Diesen kannte ich nicht, er war auch wesentlich teurer, nun aber die wenige Menge die ich Brauchte, was sollte es. Ich kaufte ihn und füllte meine Eiablageplätze mit ihn auf (ca.2 bis 3 cm).Der Sand war sehr fein (eigentlich bevorzuge ich etwas gröberen Sand), auch war er gelblich.

Die ersten Gelege wurden abgesetzt und alles war soweit in Ordnung. Hier vermischte sich aber die obere Schicht Korallensand mit dem alten Sand. Bei den kommenden Gelegen, entwickelten sich die Eier aber nicht mehr. Sie vielen nach kurzer Zeit in sich zusammen, genau wie bei unbefruchteten Eiern. Unbefruchtet konnten die Eier aber (durchweg alle) nicht sein.

Eiablageplatz für Clemmys guttata.

Erklären konnte ich mir nicht gleich, diese neue Sachlage, aber man macht sich ständig Gedanken, Warum, Weshalb, Wieso ist das nun so. In einer Schlaflosen Nacht kam ich nun auf den Gedanken dass, es am Korallensand liegen könnte. Gleich am kommenden Morgen holte ich mir den Bewährten groben Sand und Wechselte allen Sand in den Eiablageplätzen aus. Und siehe da nun entwickeln die Eier sich wieder, ganz normal.

Welche Schadstoffe für die Eier nun in dem Korallensand waren weiß ich nicht, aber irgendetwas hat die Eier geschädigt. Nur muss man erst einmal darauf kommen. Immer schön bei den Altbewährten bleiben, nur keine Experimente.

Spielsand steht unter ständiger Kontrolle, da es sich keine Firma leisten kann, dass Kinder sich irgendwelche Allergien, Krankheiten in ihm holen können. Auch so wird es mit dem Korallensand sein, nur auf Schadstoffe für Schildkröteneier, wird er wohl nie geprüft werden.