Männchen oder Weibchen

Bei Graptemys barbouri ist der Unterschied von Männchen zum Weibchen sehr Groß,wie man hier auf dem Bild gut erkennen kann. Der Geschlechtsdimophismus.

Zolling der 24.November 2013

Männchen oder Weibchen

Diese Frage lässt sich immer erst ganz genau Beantworten, wenn die Schildkröten schon einige Jahre alt sind. Bei Nordamerikanischen Schmuckschildkröten meist erst nach drei Jahren.

Allerdings kann man über die Bruttemperatur, beim Zeitigen/Inkubieren das Geschlecht bestimmen. Hundertprozentig lässt sich die Natur auch hier nicht ins Handwerk pfuschen. Aber doch bei Männchen mit fast hundertprozentiger Sicherheit. Bei Weibchen wird es ein wenig Ungenauer, was an den höheren Bruttemperaturen lieg, aber über neunzig Prozent dürfte auch hier Zutreffend sein.

Der Scheitelpunkt liegt bei Schmuckschildkröten bei etwa 28/29 °C. Genau kann man es für die einzelnen Gattungen, Arten, Unterarten nicht sagen. Hierzu liegen fast keinerlei Wissenschaftliche Untersuchungen vor. Was wir wissen ist Erfahrung aus der Haltung in menschlicher Obhut.

Gut zu Wissen ist es schon zu dem Zeitpunkt, wenn die kleinen Schlüpflinge gerade mal ein paar Wochen jung sind, Futterfest, top-fit und für die Abgabe bereit. Denn die meisten Schildkrötenfreunde, möchten entweder Männchen oder Weibchen erwerben. Und Sie möchten sie möglichst Früh, sprich klein. Halt immer darauf Bedacht, möchte ich die Tiere um selbst einmal zu züchten. Oder möchte ich die Tiere aus Freude an den Schildkröten, in einem gut eingerichteten, artgerechten Hingucker, sprich Aquaterrarium, in der guten Stube.

 

Gut Sichtbar der dickere Schwanz,mit der Kloagenspalde, gut einen Zentimeter hinter den Randschilden, typisch für Männchen.

So Zeitige ich immer aufs Geschlecht. Bei Männchen darf die Bruttemperatur nicht über 26°C hinausgehen. Etwas mehr macht alles schon Ungenauer. Und hier haben sich bei mir 24 bis 26°C bewährt. Jedenfalls habe ich so noch nie eine Rückmeldung bekommen „es ist doch kein Männchen“. Bebrütet werden die Eier immer in dieser Spanne von 24 bis 26 °C, aber nicht mit einer Tag und Nachtabsenkung. Sondern wechsele ich die Temperatur immer Unregelmäßig in Intervallen von ca. 12, 24 oder 36 Stunden. Hier auch immer in den Zeitraumen, innerhalb der Zeitspanne 24/26 °C ganz Unregelmäßig, mal so oder mal so, ohne jeglichen Plan, ganz einfach aus dem Gefühl heraus.

In der Natur gibt auch Niemand einen Plan vor. Warum also sollte man als Schildkrötenzüchter sich einen Plan anlegen, nachdem man vorgeht?

Es hat sich gezeigt das die Schlüpflinge Lebendiger, Agiler sind, inkubiert man sie bei wechselten Temperaturen.

Auch geht man davon aus, dass die befruchteten Eier einen Impuls brauchen, der durch die wechselnden Temperaturen gegeben wird, um sich zu Entwickeln.

Grundsätzlich kann man auch immer bei einer gleichbleibenden Temperatur Inkubieren. Habe ich auch über Jahre mit Erfolg getan. Aber  größer noch ist der Erfolg bei wechselnden Temperaturen.

Zeitigt man bei den Angegebenen Temperaturen so Schlüpfen die kleinen männlichen Schmuckchildkröten nach etwa  62 bis 92 Tagen. Hängt immer ein wenig von der Gattung, Art, Unterart ab.

Grundsätzlich könnte man auch bei 18 oder 22  °C  bis 26 °C inkubieren. Dann würde sich die Inkubationszeit allerdings Verlängern.

Hierzu habe ich aber keinerlei Erfahrungen, kann so auch wenig darüber berichten. Möglich ist es aber ganz sicher, da dies in freier Natur auch gegeben ist.

Es ist Bekannt, wurde Beobachtet, in freier Natur, dass späte Gelege/ Eier in der Nisthöhle im Boden über den Winter hinweg bleiben. Und erst im kommenden Frühjahr Schlüpfen. z.B. bei Chrysemys picta bellii.

Hier ganz typisch der kleine,dünne Schwanz,bei einem Weibchen,wo die Kloagenspalde auf Höhe des Randes, der Schild liegt.

Was uns als gutes Beispiel dafür dient, das das Bebrüten von Vogeleiern und Reptilieneiern zwei nicht miteinander Vergleichbare Dinge sind.

Bebrüte ich auf Weibchen so ist es im Grunde genau das Gleiche wie Auf Männchen. Nur halt bei wechselten Temperaturen zwischen 30,5 und 33 °C. Hier Schlüpfen die Nachzuchten, dann nach ca.48 bis 63 Tagen.

Damit  bei den Bruttemperaturen nichts schief Läuft, ist es Wichtig, dass der Brutapparat in einem Raum/Keller steht, der selbst im Hochsommer nicht über 24 °C Warm wird.

Wie kommt es nun in den Habitaten zu Männchen und Weibchen?

Hier gibt es in den Verbreitungsgebieten, von Natur aus unterschiedliche Bedingungen. Zum einen gibt es Eiablageplätze etwas Schattiger gelegen oder auch in der vollen Sonne liegend. Auch ist der Sand Unterschiedlich in der Farbe, von braun bis fast weis. Umso dunkler der Sand umso mehr erwärmt er sich bei Sonnenschein. Auch ist nicht immer während der Zeit der Zeitigung, die Außentemperatur gleich. Genau wie in Europa, so gibt es auch in Nordamerika Schlechtwetterperioden, mit niedrigen Temperaturen.

Die Weibchen haben auch auf die Bruttemperatur selbst Einfluss, in dem sie die Gelege unterschiedlich Tief vergraben. Oder auch wo sie, sie Vergraben. Für die, die es sich nicht vorstellen können, das die Weibchen so Einfluss auf das Geschlecht nehmen. Unterschätzen Sie nicht die Natur, was Tiere in Millionen von Jahren gelernt haben und so im Instinkt alles vorhanden/gespeichert ist, kann uns nur zum Erstaunen bringen.

 

Hier bei dem Paar "Graptemys oculifera" kann mann neben dem Größenunterschied, auch gut sehen, das Weibchen mit dem höheren Körper.

Unterscheide bei männlichen oder weiblichen Schmuckschildkröten.

Wie schon berichtet, sind diese in der Regel erst nach meist zwei Jahren zu erkennen.

Hier die ganz sicheren Unterschiede: Männchen-Weibchen.

Der Schwanz beim Männchen wird mit der Geschlechtsreife dicker und Länger. Die Kloakenspalte liegt bei ausgezogenem Schwanz, dann je nach Art, einen bis zwei Zentimeter, hinter den hinteren Randschilden. Wohl das sicherste Merkmal.

Die Männchen bekommen mit der Geschlechtsreife immer längere Krallen, gerade an den vorderen Gliedern. Oft mit zunehmenden Alter immer länger werdend.

Achtung: oft werden auch bei den Weibchen die Krallen länger, ist meist  Art bezogen. Aber nie so lang wie bei den Männchen.

Weibchen bekommen mit zunehmendem Alter, selbst noch wenn sie schon eierlegend sind, höhere Körper als die Männchen. Doppelt so Hoch und oft noch etwas höher.

So wiegen bei gleicher Größe Männchen/Weibchen, die Weibchen ca. das Doppelte wie die Männchen.

Bei älteren Schmuckschildkröten ist auch der Unterschied in der Körpergröße sehr deutlich zu sehen. Männchen bleiben immer wesentlich kleiner als die Weibchen. Von der Natur in einer Millionen Jahre andauernden Entwicklungsgeschichte so gewollt.

Warum sollen Männchen, die hin und wieder mal einen Tropfen Sperma zur Arterhaltung abgeben müssen, die gleiche Körpergröße wie Weibchen erreichen und so genau so viel an Futter brauchen. Gerade in Zeiten wo es an Futter mangelt.

Weibchen dagegen müssen die Eier unterbringen können, die ja zum Verhältnis der Größe, eines solchen Weibchen, erstaunlich groß sind.

Achtung oft kommt es vor, dass Tiere die mit ca. drei Jahren als Weibchen bestimmt wurden. Mit zunehmenden Alter doch noch zu Männchen werden, der Schwanz auf einmal wächst.